Tuchfühlung mit Türkis

Sigi Maurer überrascht: „Man kann Kurz vertrauen“

Österreich
02.11.2019 14:06

Die Vizeklubchefin der Grünen, Sigi Maurer, hat ihre Einstellung zu Altkanzler Sebastian Kurz offenbar überdacht: In einem Interview meinte die Politikerin nun, dass man dem ÖVP-Chef schon vertrauen könne. „Die Stimmung und die Vertrauensbasis“ zwischen den beiden Parteien während der Sondierungsgespräche bezeichnete sie als „gut“. Kurz habe „eine erstaunliche Karriere in den letzten Jahren hingelegt, aber er ist für mich nach wie vor ein bisschen ungreifbar“, so Maurer.

Im Gespräch mit der „Presse“ ließ die grüne Politikerin mit einem Stimmungswechsel aufhorchen. Meinte sie noch im Sommer, dass sie sich eine Koalition mit den Türkisen als schwierig vorstelle, ist sie einer solchen nun nach der Wahl nicht mehr so abgeneigt. „Grundsätzlich muss man sagen: Jetzt ist nicht mehr Wahlkampf“, erklärte sie dazu.

Haben viel zu besprechen: ÖVP-Chef Kurz (li.) und Grünen-Chef Kogler (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Haben viel zu besprechen: ÖVP-Chef Kurz (li.) und Grünen-Chef Kogler

Koalition mit ÖVP: „Man muss es trotzdem probieren“
Der Ton sei nun auf beiden Seiten gemäßigter. Allerdings: „Grundsätzlich hat sich an den Rahmenbedingungen nichts geändert. Natürlich wäre es sehr schwierig. Aber man muss es trotzdem probieren.“ Auch wenn sie eine solche Allianz für unwahrscheinlich halte, glaube sie im Fall der Fälle dennoch an deren Erfolg: „Sollte es zu einer Regierung kommen, wäre sie stabil.“

Die ÖVP sei „viel heterogener als es oft scheint“, meinte sie außerdem. „Es gibt die schwarzen Landesparteien und unterschiedlich positionierte ÖVPler. Auch wenn alles auf Kurz fokussiert ist, ist der Rest der Partei ja nicht verschwunden.“

Die Sondierungsteams von Grünen und ÖVP (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Die Sondierungsteams von Grünen und ÖVP

An FPÖ: „Unsere Personalpolitik machen wir schon selbst“
Ob sie einen Ministerposten anstrebe, dazu wollte sie sich nicht äußern. Ihr Job sei es, den Parlamentsklub aufzubauen, sagte sie dazu lediglich. Diese Debatte habe außerdem die FPÖ angezettelt - deren Chef Norbert Hofer warnte vor einer Innenministerin Maurer in einer türkis-grünen Koalition. „Unsere Personalpolitik machen wir aber schon selbst“, richtete sie dem Bundesparteiobmann aus.

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