Paukenschlag in der vermeintlichen Prügelaffäre während einer Trauerfeierlichkeit in Kottingbrunn (NÖ): Just als die Angehörigen der getöteten Tugba A. und ihrer Kinder von den Liebsten Abschied nehmen wollten, tauchte - uneingeladen - eine Aktivistin auf und filmte mutmaßlich die weinende Familie.
Seit Tagen sorgt die Familientragödie von Kottingbrunn für Schlagzeilen. Wie die „Krone“ und krone.at ausführlich berichteten, soll der 31-jährige Samet A. vor einer Woche in einem hübschen Reihenhaus seine Frau, die Tochter (2) und den zehn Monate alten Sohn getötet haben. Laut dessen Verteidiger Wolfgang Blaschitz dürfte der Verdächtige die Tat in einem psychischen Ausnahmezustand verübt haben. Zuvor informierte er sich im Internet noch über Schizophrenie. Am Mittwoch fand eine Gebetsstunde für die drei Opfer statt.
Verstörende Szenen
So weit, so erschütternd. Doch was sich bei der Verabschiedungszeremonie im Haus der Familie zugetragen haben soll, sorgt einmal mehr für Fassungslosigkeit. Canan K., Obfrau des Vereins Förderung für Frauen mit Migrationshintergrund, soll auf Ersuchen einer Bekannten bei der Veranstaltung aufgetaucht sein.
"Die Familie distanziert sich ganz klar von diesem Vorfall. Der mutmaßliche Angriff hat auch sicherlich nichts mit dem Kopftuch zu tun."
Juristin Astrid Wagner, sie vertritt die Opferfamilie nach der Bluttat
Video: Trauerfeier in Moschee und Gebete für die Opfer
„Sie filmte die weinende Mutter und belästigte Gäste“
„Ich wollte dort Trost spenden“, verlautbarte Canan K. immer wieder. Im „Krone“-Gespräch hatte sie bereits am Donnerstag festgestellt: „Eine der involvierten Familien hat mich zusammengeschlagen, weil ich kein Kopftuch trug.“ Doch Recherchen bestätigten am Samstagabend, dass die Frau die Trauernden offenbar gestört haben soll. „Sie filmte die weinende Mutter und belästigte Gäste“, hieß es aus dem Umfeld der Familie. Es gilt die Unschuldsvermutung.
"Die Geschehnisse sind höchst bedauerlich - für beide Seiten. Die Obfrau des Vereins soll laut Familie aber ungebeten gefilmt haben."
Birol Kilic, Obmann der Türkischen Kulturgemeinde in Österreich
Verdächtiger in U-Haft
Gegen den 31-jährigen Samet A. wird wegen des Verdachts des dreifachen Mordes ermittelt. Der Mann befindet sich in U-Haft, er ist nach Polizeiangaben geständig.
Gregor Brandl, Martina Prewein und Matthias Lassnig, Kronen Zeitung
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