380-kV Freileitung

Haslauer besichtigte Trasse und versprach Plan B

Salzburg
03.11.2019 13:30
Es war der 27. Juni 2012, der jetzige Landeshauptmann Wilfried Haslauer war damals noch Vize und er wanderte mit der Koppler Bürgerinitiative im Gebiet um den Nockstein. Sein Fazit damals: Die Freileitung wäre eine enorme Beeinträchtigung für Umwelt und Lebensqualität, es brauche einen „Plan B“.

Herbert Pöcklhofer, früherer Star-Koch für die Prominenten und seit langem in der Bürgerinitiative Koppl gegen die 380 kV-Freileitung aktiv, erinnert sich genau an die Haslauer-Visite: „Ich habe immer an Landeshauptmann Haslauer geglaubt. Darum haben wir ihn damals auch eingeladen.“

Das Haslauer-Resümee damals: „So eine Freileitung beim Nockstein wäre eine enorme Beeinträchtigung der Umwelt, der Natur, als auch der Lebensqualität der Bevölkerung. Man braucht hier unbedingt einen Plan B.“ So hat es Herbert Pöcklhofer unmittelbar nach der Begehung protokolliert. Es folgten mehrere Briefe an Haslauer, darin formulierte Pöcklhofer auch: „Wie soll ein Plan B aussehen?“

Richtig erraten: Der Landeshauptmann meldete sich bei der Koppler Bürgerinitiative nie mehr wieder.

Die Initiative verfolgte unzählige Landtagssitzungen, bei denen es um die Freileitung ging, Pöcklhofer: „Nach jeder Sitzung sind wir noch ein Stück frustrierter gewesen, wie sehr unsere Landespolitiker gegen den Willen der Bürger agieren.“

Dass jetzt auch ihr Bürgermeister gezwungen wurde, einen einstimmigen Gemeinde-Beschluss zurückzunehmen, mit dem die Millionen-Zahlung des Verbundes abgelehnt wird, empört die Koppler. Ex-Naturschutzbund-Präsident Hans Kutil: „Die Genehmigung geht zwar maßgeblich auf LH Gabi Burgstaller zurück, aber es zeigt sich: Offenbar sind Politik und Strom-Lobby vernetzt, verzahnt um nicht zu sagen verhabert.“

Porträt von Wolfgang Weber
Wolfgang Weber
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