Für Hobby-Astronomen hat am Montag das vermutlich interessanteste Himmelsereignis des Jahres stattgefunden. Merkur, der kleinste Planet des Sonnensystems, zog direkt vor unserem Zentralgestirn vorbei. Pünktlich um 13.35 Uhr begann der Planet Merkur, sich vor die Sonnenscheibe zu schieben. Bis zum Sonnenuntergang um 16.22 Uhr zog die winzige schwarze Scheibe des kleinsten Planeten des Sonnensystems über die Sonne - quasi als Mikro-Sonnenfinsternis.
Nächster Merkur-Transit erst wieder 2032
Merkur ist der sonnennächste Planet und benötigt für einen Umlauf um die Sonne nur 88 Tage (zum Vergleich: Die Erde benötigt 365 Tage). Etwa alle 116 Tage steht er zwischen Sonne und Erde. Dass er von der Erde aus gesehen tatsächlich genau vor der Sonnenscheibe vorbeizieht, geht sich aber nur 13- bis 14-mal pro Jahrhundert aus - und zwar immer nur im Mai oder im November, wie Pikhard bereits im Vorfeld der Mikro-Sonnenfinsternis erläuterte. Das bis dato letzte Mal war ein solcher Merkur-Transit 2016 zu sehen, der nächste findet erst wieder 2032 statt.
Animation der NASA zeigt, wie der Merkur-Transit abläuft:
Schauspiel nur mit Teleskop beobachtbar
Um den Merkur-Transit zu sehen, war freier Blick zum südwestlichen Horizont erforderlich, ideal war die Beobachtung von einem erhöhten Punkt oder im Flachland. War die Scheibe der Venus bei ihrem Transit im Jahr 2012 - geschützt mit Sonnenfinsternis-Brille oder spezieller Schutzfolie - noch mit freiem Auge zu sehen, konnte man den Merkur-Transit diesmal nur mit dem Fernrohr beobachten, das ebenfalls mit speziellen Sonnenfiltern ausgestattet sein musste. Der Grund: Der Planet Merkur ist nur ein Drittel so groß, aber doppelt so weit von der Erde entfernt wie die Venus.
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