Urananreicherung

Iran zieht sich weiter aus Atomabkommen zurück

Ausland
04.11.2019 13:03

Der Iran beging den 40. Jahrestag der Besetzung der US-Botschaft in Teheran im Zuge der islamischen Revolution mit einer staatlich organisierten Kundgebung. Pünktlich zu den Feierlichkeiten kündigte zudem der Chef der Atomenergieorganisation eine weitere Intensivierung der Urananreicherung an. „Heute werden wir Zeugen des Starts einer Reihe von 30 IR-6-Zentrifugen“, erklärte Ali Akbar Salehi am Montag. Dies bedeutet einen weiteren Rückzug aus dem Wiener Atomabkommen.

Sein Land produziere nun täglich fünf Kilogramm angereicherten Urans, was einer Steigerung um das Zehnfache gegenüber der noch vor zwei Monaten produzierten Menge entspricht, so Salehi weiter. Der Schritt werde die Fähigkeiten und die Entschlossenheit seines Landes demonstrieren. „Wir müssen auch dem Feind danken, dass er uns diese Möglichkeit gegeben hat, die Kraft der Islamischen Republik unter Beweis zu stellen, besonders in der Atomindustrie“, sagte Salehi mit Blick auf die Sanktionspolitik der USA.

(Bild: AFP)

Die USA waren 2018 einseitig aus dem drei Jahre zuvor in Wien akkordierten internationalen Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen und haben seither harte Sanktionen gegen das Land verhängt. Der Iran reagiert darauf seit einiger Zeit, indem er seinerseits Schritt für Schritt immer weniger seiner Verpflichtungen aus dem Deal, der Teheran vom Bau einer Atombombe abhalten soll, einhält. Anders als US-Präsident Donald Trump wollen die übrigen Vertragspartner - Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China - an der Vereinbarung festhalten.

Ayatollah warnt vor Verhandlungen mit den USA
Irans oberster Führer Ayatollah Ali Khamenei spricht sich weiterhin gegen die Aufnahme von diplomatischen Verhandlungen mit den USA ausgesprochen. „Falls die iranischen Offiziellen so naiv wären, und sich auf Verhandlungen mit den USA einließen, hätten sie definitiv nichts erreicht“, so der Ayatollah. Verhandlungen würden weder zu einer Revision der Politik des maximalen Drucks, noch zu einer Aufhebung der US-Sanktionen führen. Genauso wie die Verhandlungen Nordkoreas und Kubas mit den USA zu keinem Ergebnis geführt hätten. Der Ayatollah hat laut Verfassung das letzte Wort in allen politischen Belangen.

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