„connect“-Netztest:

Diese Anbieter liefern das beste Festnetz-Internet

Digital
05.11.2019 10:29

Bewohner ländlicher Gebiete wissen, dass das heimische Festnetz nicht überall die Internetgeschwindigkeit liefert, die sich der Kunde wünscht. Aber wie steht es wirklich um die Netze der heimischen Anbieter? Das Mobilfunk-Fachmagazin „connect“ hat die Netze großer Player wie A1, T-Mobile und Drei ebenso wie jene regionaler Anbieter wie Liwest, kabelplus oder Salzburg AG einem großen Vergleichstest unterzogen. Die Sieger: Magenta und die Salzburg AG. Generell raten die Experten zu lokalen Anbietern.

„connect“ und sein Netztest-Partner zafaco haben an zehn Standorten in Österreich im September und Oktober fast 770.000 Geschwindigkeits-Tests mit heimischen Festnetzanbietern durchgeführt. Getestet wurde nicht nur die Geschwindigkeit der Anschlüsse, sondern auch die Reaktionsfreudigkeit von Online-Diensten und die Übertragungsqualität von TV-Streamingangeboten. Zusätzlich berücksichtigte man die Ergebnisse des jüngsten Netztests der Telekombehörde RTR.

(Bild: APA/Robert Jäger)

Große Anbieter: Magenta vor A1 und Drei
Das Ergebnis der Netztests: Bei den großen Anbietern liegt Magenta (vormals T-Mobile bzw. UPC) ganz vorn und erreicht 784 von 1000 möglichen Punkten. Abzüge gab es hier vor allem für ein unter 90 Prozent der versprochenen Geschwindigkeit fallendes Tempo während der Stoßzeiten, langsame Uploads und zu große Latenz - also längere Antwortzeiten bei einer Anfrage an einen Server - beim Online-Gaming und beim Streaming. Dafür surft man im Magenta-Netz flott.

Den zweiten Platz unter den großen Anbietern belegt A1 mit 738 von 1000 Punkten. Abzüge gab es hier für unzureichende Geschwindigkeit zu Stoßzeiten. Beim Surftempo war A1 im Test Schlusslicht, Gamer dürfen sich allerdings über schnelle Pingzeiten freuen. Auch beim Streaming sehen die Tester bei A1 Aufholbedarf. Hinter A1 kommt Drei mit 626 von 1000 Punkten auf den dritten Platz. Abzüge gab es wegen Tempoeinbußen zu Stoßzeiten und einer schlechten Streaming-Performance. Beim Surfen ist Drei relativ flott, auch das Upload-Tempo wird gelobt.

(Bild: thinkstockphotos.de)

Wer kann, sollte regionalen Anbieter wählen
Generell empfiehlt „connect“: Wer die Möglichkeit hat, sollte seinen Internetanschluss von einem der regionalen Anbieter beziehen. Sie schnitten im Test insgesamt deutlich besser ab als die großen Player, die im ganzen Land ihre Dienste anbieten. So errang die Salzburg AG mit einem 200-Mbit-Anschluss als am besten bewerteter lokaler Anbieter 921 von 1000 möglichen Punkten und lieferte Bestleistungen in so gut wie allen Bereichen. Der zweitplatzierte Anbieter kabelplus mit dem Kernmarkt Niederösterreich ist fast ebenso gut und schafft 897 von 1000 Punkten. Ausbaufähig ist hier vor allem der Bereich Web-TV und Crowdsourcing-Angebote. 

Der oberösterreichische Anbieter Liwest schafft mit 873 von 1000 Punkten ebenfalls ein respektables Ergebnis. Kritik erntet Liwest vor allem für langsame Uploads bei aktiven Downloads, dafür überzeugte der Anbieter beim Streaming. Am vierten Rang der regionalen Anbieter ist der Grazer Provider Telematica mit 805 von 1000 Punkten. Hier werden flotte Pingzeiten für Gamer und schnelles Streaming gelobt, allerdings kommt es bisweilen zu Einbrüchen beim Upload-Tempo.

Das Fazit der Netztester: Die getesteten regionalen Anbieter schnitten allesamt besser ab als die großen Player, die in ganz Österreich aktiv sind. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass die großen Anbieter auch entlegenere Regionen im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit Breitband versorgen, während sich die Leistungssieger auf ihre jeweilige Kernregion konzentrieren und dort Top-Ergebnisse abrufen können. 

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