Abkehr vom Atom-Deal
Iran baut Urananreicherung noch weiter aus
Der Iran hat einen weiteren Schritt zur Abkehr vom internationalen Atomabkommen angekündigt. Sein Land werde die Urananreicherung in der Anlage Fordow wieder aufnehmen, sagte Staatschef Hassan Rouhani am Dienstag. Die 180 Kilometer südlich von Teheran gelegene Anlage war im Zuge des 2015 geschlossenen Wiener Abkommens auf Eis gelegt worden.
In der Folge des 2015 geschlossenen Abkommens war die Anzahl der Zentrifugen in den unterirdischen Urananreicherungsanlagen Fordo und Natanz um mehr als zwei Drittel auf 5060 reduziert worden. Der Iran sagte außerdem zu, die Entwicklung neuer leistungsfähigerer Zentrifugen zu begrenzen, um eine rasche Erhöhung seiner Anreicherungskapazität auszuschließen. Gemäß dem Abkommen hätte der Iran erst ab 2025 die Urananreicherung wieder ausbauen dürfen.
Erhöhung der Produktion bereits am Montag verkündet
Der Iran hatte bereits am Montag eine weitere Erhöhung der Produktion angereicherten Urans sowie die Entwicklung zweier neuartiger Zentrifugen zur Urananreicherung verkündet: Der Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Ali Akbar Salehi, sagte bei einem Besuch in der Atomforschungsanlage in Natanz laut Staatsfernsehen, sein Land produziere nun täglich fünf Kilogramm angereicherten Urans, was einer Steigerung um das Zehnfache gegenüber der noch vor zwei Monaten produzierten Menge entspricht.
US-Präsident Trump kippte Atom-Deal
Zwischen 2013 und 2016 sah es kurzfristig nach einer Normalisierung der Beziehungen mit dem Iran aus. In dieser Zeit wurden direkte Verhandlungen aufgenommen, was letztendlich zu dem Wiener Atomabkommen von 2015 führte. Die Lage änderte sich aber schlagartig mit der Präsidentschaft von Donald Trump.
Der stieg nicht nur aus dem Atomdeal aus, sondern verhängte auch neue Sanktionen gegen den Iran. Seitdem gelten die Amerikaner erneut als Erzfeinde der Islamischen Republik. Irans oberster Führer, Ayatollah Ali Khamenei, sprach sich am Sonntag erneut gegen jeglichen diplomatischen Kontakt mit den USA aus.
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