„Tiefe Dankbarkeit“
30 Jahre Mauerfall: Steinmeier würdigt Gorbatschow
Anlässlich des 30. Jahrestags des Mauerfalls hat der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Verdienste des früheren sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow und um die Wiederherstellung der deutschen Einheit gewürdigt. „Deutschland ist Ihnen auf immer zu großem Dank verpflichtet und in tiefer Dankbarkeit verbunden“, hob Steinmeier hervor. Den Fall der Mauer vor 30 Jahren bezeichnete der Bundespräsident als „großes Glück für Deutschland“.
„Wir haben nicht vergessen und wir werden nicht vergessen, dass das Wunder der friedlichen Wiedervereinigung meines Landes und das Ende der Teilung Europas nicht möglich gewesen wäre ohne die mutigen und menschlichen Entscheidungen, die Sie damals persönlich getroffen haben“, schrieb Steinmeier laut Präsidialamt an Gorbatschow.
Steinmeier wirbt für Wiederannäherung zwischen EU und Russland
Allerdings sei ihm auch bewusst, dass „sich im Rückblick längst nicht alle Hoffnungen jener Tage erfüllt haben“, schrieb Steinmeier weiter. „Am meisten schmerzt mich der Zustand der deutsch-russischen und europäisch-russischen Beziehungen.“ Es bleibe für ihn „Auftrag und Verpflichtung, uns mit der gewachsenen Entfremdung der letzten Jahre nicht abzufinden und das Ziel einer gemeinsamen Zukunft in Frieden und Zusammenarbeit nicht aus den Augen zu verlieren“.
Gorbatschow war von März 1985 bis August 1991 Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) und von März 1990 bis Dezember 1991 Staatspräsident. In dieser Zeit leitete er mit Glasnost und Perestroika umfassende Reformen ein. Diese ermöglichten es den Staaten Mittel- und Osteuropas, ihre Zukunft selbst zu gestalten. 1990 stimmte Gorbatschow der deutschen Wiedervereinigung zu.
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