In der Europäischen Union werden als Antwort auf Facebooks Libra-Pläne Überlegungen für eine eigene Digitalwährung angestellt. Die Europäische Zentralbank und die anderen EU-Notenbanken könnten sinnvollerweise entsprechende Möglichkeiten ausloten und konkrete Schritte in diese Richtung prüfen, heißt es in einem Entwurf eines Dokuments der finnischen Ratspräsidentschaft.
Über das Papier, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, wird möglicherweise an diesem Freitag auf einem Treffen der EU-Finanzminister gesprochen. Der deutsche Privatbankenverband BdB hatte als Reaktion auf die Facebook-Pläne bereits vergangene Woche gefordert, schnell Vorbereitungen für einen digitalen Euro zu treffen.
Gemeinsame Strategie gesucht
In dem Entwurf werden die EU-Länder zudem dazu aufgerufen, sich auf eine gemeinsame Vorgehensweise gegenüber privaten Cyberdevisen zu verständigen. Dazu zähle auch das Verbot von Projekten, die als zu riskant eingestuft würden. Bisher sind solche Zahlungsmittel noch weitgehend unreguliert.
Gefahr für Finanzstabilität
Die sieben führenden Industriestaaten hatten erst unlängst gewarnt, dass derartige private Digitalwährungen die Geldpolitik und die Finanzstabilität gefährden könnten. Zudem werde durch sie womöglich die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorfinanzierung erschwert.
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