Es sind erschreckende Szenen, die Anrainer des Lenaupark-Viertels in Linz schon mehrfach mit ansehen mussten. Junge Burschen, die sich täuschend echt aussehende Waffen (Softguns) an den Nacken halten und Exekutionen nachstellen. Die Polizei wurde eingeschaltet, eine der Waffen konnte nun sichergestellt werden.
„Es waren Schüsse zu hören - viele in der Nachbarschaft haben das gehört. Es sind junge Migranten, die Kriegsspiele in unserem Grätzel abhalten“, erzählt eine Bewohnerin des Linzer Lenaupark-Viertels. Seit Jahren sehen sich die Anrainer zwischen Kremplhochhaus und Lenaupark mit steigender Kriminalität konfrontiert: Drogendealer, Gewalt, Lärm, Vandalismus. „Ich trau mich nach 15 Uhr nicht mehr aus dem Haus“, sagt die 75-Jährige.
Bursche nach Schüssen von Polizei abgeführt
Die Schein-Exekutionen von Jugendbanden seien eine weitere Belastung. „Begonnen hat es damit, dass die jungen Leute mit Softguns auf Tauben geschossen haben. Dann sind die Hinrichtungsspiele losgegangen.“ Bereits vor Monaten wurde nach Schüssen ein junger Bursche von der Polizei abgeführt, er hatte die Softgun noch bei sich.
„Vielleicht morgen ein echtes Gewehr“
„Das kann ich bestätigen“, sagt Polizeichef Karl Pogutter. Auch, dass am Wochenende nach Schüssen eine Softgun in einem Grünstreifen gefunden wurde. „Die Burschen sind vielfach aber nicht strafmündig und eine Softgun gilt als Spielzeugwaffe“, so Pogutter.
„Heute ist es eine Softgun und morgen vielleicht ein echtes Gewehr. Wir sind praktisch alltäglich mit importierter Gewalt konfrontiert“, empört sich Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ).
Jürgen Pachner, Kronen Zeitung
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