„Ich hätte gerne, dass Österreich sich endgültig darauf verständigt, welche Rolle Österreich, die Republik, in Europa spielen möchte, und ich halte die Europäische Union für nicht komplett ohne das österreichische Dazutun.“ Ein wenig kryptisch formulierte der scheidende EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in der „Zeit im Bild“ am Donnerstagabend seine vermutlich letzte Botschaft an die künftige Regierung in Wien.
„Ich habe mich in diese Dinge nicht einzumischen“, räumte Juncker ein, fügte aber nicht völlig ohne Koketterie an, er sei „wahrscheinlich in Brüssel derjenige, der Österreich am besten kennt“. Und, wie um seinem Appell an eine künftige Regierung noch ein wenig Nachdruck zu verleihen: „Ich äußere mich nicht zu der Regierungsbildung - obwohl das, was sich anbahnt, mir sehr gut gefällt.“
Juncker unterstreicht „starke österreichische Stimme“
Ende September hatte Juncker Kurz zu seinem „klaren Wahlsieg“ gratuliert. „Ich wünsche dir viel Erfolg, eine stabile Regierung mit proeuropäischem Kurs zu bilden“, schrieb Juncker. Der scheidende EU-Kommissionschef hatte schon damals betont, dass die EU für die anstehenden gemeinsamen Herausforderungen „eine starke österreichische Stimme“ brauche.
Für seine politischen Witze ist Juncker ebenso bekannt wie für seine Begrüßungsküsse, die auch Sebastian Kurz bei seinem Antrittsbesuch als Kanzler 2017 in Brüssel zu spüren bekam (siehe Fotos oben). „Sebastian, komm in meine Arme“, erinnerte am Donnerstag zudem ein ORF-Online-Bericht daran, wie herzlich Juncker Kurz 2017 empfangen hatte. Nachdem sich Kurz damals nicht ganz sicher war, wo er sich nun für die vielen Kameras zu platzieren habe, wies Juncker ihn darauf hin: „Du musst rechts stehen, du stehst ja rechts auf beiden Füßen.“
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