Erstes Land weltweit
Italien führt „Klimawandel“ als Schulfach ein
Um von klein auf ein Bewusstsein für die Umwelt zu schaffen, führt Italien ab dem kommenden Schuljahr das Fach „Klimawandel und nachhaltige Entwicklung“ ein. Damit sei unser Nachbarland das erste weltweit mit einem solchen Pflichtschulfach, so Bildungsminister Lorenzo Fioramonti. Und er hat weitere Pläne.
Fioramonti von der Fünf-Sterne-Bewegung gilt als Kämpfer für den Klimaschutz. Im September hatte er heftige Kritik auf sich gezogen, weil er den Schülern erlaubt hatte, für eine Teilnahme an den „Fridays for Future“-Klimaprotesten unentschuldigt dem Unterricht fernzubleiben. Er fördere ein „Massenschwänzen“ in Italien, hatte unter anderem Lega-Chef Matteo Salvini beklagt, der dem Minister auch vorwarf, die ohnehin schon „von hohen Steuern geplagten Italiener“ mit weiteren - wie für Flugtickets, Plastik und zuckerhaltige Getränke - geplanten Umweltabgaben zu belasten.
33 Stunden pro Schuljahr für den Klimaschutz
Nun geht der Bildungsminister in seinem Bestreben, mehr für den Schutz der Umwelt zu tun, einen großen Schritt weiter: Wie er gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte, werden an allen staatlichen Schulen Italiens ab dem kommenden September 33 Stunden pro Schuljahr - also eine Schulstunde pro Woche - Klimaschutzthemen unterrichtet.
Umwelt und Gesellschaft als „Herzstück“ der Bildung
Auch in den Fächern Geografie, Mathematik und Physik soll auf den Klimaschutz mehr Wert gelegt werden. „Das gesamte Bildungsministerium wird einem Änderungskurs unterzogen, um Nachhaltigkeit und Klima zum Zentrum des Ausbildungsmodells zu machen“, so Fioramonti. Er wolle das italienische zum ersten Bildungssystem weltweit reformieren, das die Umwelt und die Gesellschaft „zum Herzstück von allem macht, was wir in der Schule lernen“.
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