Geldwäsche im großen Stil - so die Vorwürfe der spanischen Justiz gegen den in Wien verhafteten Millionär Boris M. (die „Krone“ berichtete). Der Anwalt des mittlerweile gegen Kaution enthafteten Ex-Regierungsbeamten wittert hingegen eine russische (Staats-)Intrige.
„Mein Mandant war völlig perplex, als die Polizei Mittwochabend an seine Wohnungstür im 3. Bezirk klopfte und ihn verhaftete“, so Anwalt Michael Vallender, der den Ex-Regierungsbeamten seit Jahren vertritt. Nach zwei Tagen in der Wiener Justizanstalt Josefstadt durfte Boris M. (61) gegen Kaution wieder aus der Zelle – nur aus Österreich darf er nicht raus.
Asylverfahren läuft
„Das möchte er auch nicht. Und Mittwoch haben wir einen Termin im laufenden Asylverfahren“, so Vallender, der für Boris M. um einen Aufenthaltstitel wegen politischer Verfolgung in Russland kämpft. Hier soll der Polizeischlag gegen ihn und seine Familie auch den Ursprung haben.
„Er kam damals im Ministerium zwischen die Fronten der russischen Geheimdienste und wird nun verfolgt. Möglich, dass der spanische Haftbefehl wegen Geldwäsche konstruiert wurde, um ihn über Umwege an Russland auszuliefern. Wir können uns die Vorwürfe anders nicht erklären.“
Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung
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