Nach dem Wirbel um den Datenskandal bei der Post gibt es erneut Aufregung. Denn für Barüberweisungen auf ein postfremdes Konto werden seit Kurzem am Schalter 9,90 Euro verrechnet. Es ist zwar üblich, dass Geldinstitute dafür hohe Gebühren einheben, aber bei knapp zehn Euro pro Erlagschein verschlägt es Kunden die Sprache. Zuvor waren schon 7,90 Euro zu berappen.
Hans Jörg Schimanek war skeptisch, als er als Wiener Bezirkspolitiker Beschwerden über die neuen Gebühren der Post erhielt. „Ich habe zur Sicherheit gleich an den Post-& PSK-Schaltern zweier Postämter jeweils eine Spende in Höhe von zehn Euro an ein Kinderhospiz in Form von Bareinzahlungen zur Überweisung gebracht.“
Und tatsächlich: „Pro zehn Euro Spendenbetrag wurden mir noch jeweils 9,90 Euro an Bearbeitungsgebühr abgeknöpft“, ärgert sich Schimanek. Betroffen sind von dieser Unverhältnismäßigkeit ältere und weniger begüterte Menschen, die kein Online-Banking haben.
Viele bezahlen ihre Vorschreibungen oft in zum Teil monatlichen Raten und sind vielleicht körperlich oder aus räumlichen Gründen gar nicht in der Lage, selbst eine Bank aufzusuchen. Sie geben daher speziell im ländlichen Raum ihre Zahlscheine oft dem Briefträger ihres Vertrauens zur Bareinzahlung beim Postschalter mit. Und wenn der oder die Betroffene dann nicht über ein PSK-Konto der Post verfügt, werden pro Überweisung eben 9,90 Euro fällig.
Die Post verweist darauf, dass es sich um ein Produkt des Kooperationspartners BAWAG PSK handelt, der die Gebühren festlegt.
Martina Münzer, Kronen Zeitung
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