Wahl in Rumänien
Erstrundensieg für Amtsinhaber, Stichwahl nötig
Das Rennen um das Präsidentenamt in Rumänien wird in einer Stichwahl entschieden. Bei der Wahl am Sonntag erreichte laut Wählerbefragungen nach der Abstimmung keiner der insgesamt 14 Kandidaten die nötige absolute Mehrheit. Amtsinhaber Klaus Johannis sicherte sich demnach, wie erwartet, locker Platz eins. Das offizielle Wahlergebnis wird für Mittwoch erwartet.
Der Spitzenkandidat der seit wenigen Tagen regierenden Liberalen (PNL) erhielt zwischen 39 und 40 Prozent der abgegebenen Stimmen. Dahinter ringen die Kandidatin der Sozialdemokraten (PSD), Ex-Regierungschefin Viorica Dancila, und der Chef der jungen Reformpartei „Union rettet Rumänien“ (USR), Dan Barna, Kopf-an-Kopf um den Einzug in die entscheidende Wahlrunde gegen Johannis.
Ex-Regierungschefin bangt um Ticket für zweite Runde
Laut den Prognosen von zwei Meinungsforschungsinstituten kommt Dancila auf 22,5 bzw. 22,0 Prozent der abgegebenen Stimmen. Barna liegt mit 16,4 bzw. 16,1 Prozent vorläufig an dritter Stelle. Da keine der beiden Wahltagsbefragungen jedoch auch das Abstimmungsverhalten der knapp 700.000 Auslandsrumänen berücksichtigt, die diesmal abgestimmt haben, läuft Dancilas prognostizierter Vorsprung Gefahr, im Laufe der Stimmenauszählung dahinschmelzen.
Traditionsmäßig gehören die im Ausland wohnhaften rumänischen Wähler nämlich nur zu einem geringen Maße zur PSD-Wählerschaft, sodass USR-Chef Barna mithilfe ihrer Stimmen es letztlich doch in die Stichwahl schaffen könnte. Für die schon bei der Europawahl abgestraften, aus der KP hervorgegangen Sozialdemokraten und ihre Parteichefin wäre dies ein Wahldebakel ohne Gleichen: Erstmals seit der Wende würde die entscheidende Runde eines Präsidentschaftsrennens ohne den PSD-Kandidaten ausgetragen und noch dazu ausschließlich von dezidiert pro-europäischen Politikern.
Offizielles Wahlergebnis erst für Mittwoch erwartet
Die Wahlbeteiligung im Inland lag laut rumänischer Wahlbehörde bei 47,66 Prozent; zuzüglich der im Ausland erzielten Rekord-Quoten, wo diesmal über einen Zeitraum von drei Tagen abgestimmt wurde, dürfte sie letztlich bei mehr als 50 Prozent liegen. Mit belastbaren Ergebnissen aufgrund der Auszählung von Stimmzetteln wird erst am Montag gerechnet, das offizielle Wahlergebnis wird am Mittwoch erwartet.
Der von den beiden Kleinparteien ALDE und „Pro Romania“ aufgestellte populistische Schauspieler und Ex-Abgeordnete Mircea Diaconu kam auf acht Prozent der Stimmen; auch die restlichen Kandidaten blieben alle - teils weit - unter der Zehn-Prozent-Marke.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.