Panne in AKW Temelin

Turbine vibrierte: Reaktorblock vom Netz genommen

Ausland
11.11.2019 13:10

Nächster Störfall im umstrittenen tschechischen Atomkraftwerk Temelin: Wegen „erhöhter Vibrationen des Turbogenerators“ musste am Montag der erste Block unplanmäßig vom Netz genommen werden. Die wahrscheinliche Ursache dafür sind Schwankungen der Außentemperatur, teilte die Betreibergesellschaft CEZ mit.

Der Druckwasserreaktor wird vollständig heruntergefahren, um das Problem näher zu untersuchen. Wann der Block wieder ans Netz gehen könnte, ist derzeit noch unklar. In der Vergangenheit war es im AKW Temelin wiederholt zu Problemen mit Turbinenvibrationen gekommen.

Nach Einschätzung der tschechischen Atomaufsichtsbehörde hat der Vorfall keine Auswirkungen auf die nukleare Sicherheit der Anlage. Die in Temelin verwendeten Turbinen sind eine Eigenentwicklung der Firma Skoda Power aus dem westböhmischen Pilsen. Vor fünf Jahren waren die Rotorblätter erneuert und die Bruttoleistung von 1000 auf 1080 Megawatt erhöht worden.

Seit vielen Jahren Kritik von Umweltschützern
Das Atomkraftwerk Temelin in Südböhmen ist nur 60 Kilometer von den Grenzen zu Bayern und Österreich entfernt. Umweltschützer kritisieren die Anlage seit Jahren als besonders störanfällig. In der Kritik steht dabei besonders die Kombination aus russischer Reaktor- und US-amerikanischer Leittechnik.

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