Jetzt geht es also los. Sebastian Kurz und Werner Kogler üben sich im Paarlauf, sie haben bereits beinahe die gleiche Handhaltung. Als ersten Schritt haben ÖVP und Grüne sechs Hauptgruppen für die Koalitionsverhandlungen zusammengestellt. So manche Konstellation birgt allerdings gehörigen Sprengstoff.
In der Umwelt-Gruppe etwa wird es ordentlich zur Sache gehen. Mit Leonore Gewessler, ehemalige Chefin der Umweltschutzorganisation Global 2000, und Elisabeth Köstinger - sie kommt aus der Landjugend und dem Bauernbund - stehen einander zwei Frauen mit völlig unterschiedlichen Vorstellungen gegenüber.
Explosive Gruppe Soziales
Nicht weniger explosiv ist die Gruppe Soziales: Wiens Vizebürgermeisterin Birgit Hebein gilt als Vertreterin der eher radikaleren Grünen, sie verhandelt mit ÖVP-Klubchef August Wöginger. Dieser hatte bei einer Wahlkampfveranstaltung noch davor gewarnt, dass junge Leute „nach Wien studieren gehen und als Grüne zurückkommen“.
Sigrid Maurer und Margarete Schramböck, sie verhandeln die Bereiche Bildung und Wissenschaft, eint zumindest, dass sie beide aus Tirol kommen.
Pro Partei 50 Verhandler
Jede dieser Gruppen wird aus mehreren Untergruppen bestehen, insgesamt sollen pro Partei jeweils 50 Personen verhandeln. Vor allem die Grünen dürften dabei auch auf Leute außerhalb der Partei zurückgreifen. Allen Gruppen übergeordnet sind die Steuerungsteams von ÖVP und Grünen, diese bestehen aus den bisherigen Sondierern. Diese Zwölfergruppe soll sich am Freitag wieder treffen.
Sebastian Kurz und Werner Kogler betonten am Dienstagabend einmal mehr, dass es zahlreiche Herausforderungen gebe und die Kunst darin bestehe, einen Kompromiss zu finden. Besonders der Grünen-Chef zeigte sich durchaus optimistisch: Manche Themen würden schwieriger, manche leichter, aber Kogler sieht nichts Unüberbrückbares.
Doris Vettermann, Kronen Zeitung
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