Auf eine „Schlangengrube“ stießen Finanzpolizei und Tierschutzbehörde im oberösterreichischen Traun! 110 Königspythons waren in der Wohnung in Boxen „verstaut“ - diese züchtete der 45-jährige Mieter, um sie „schwarz“ zu verkaufen.
Nur einen kleinen Teil seiner 60 Quadratmeter nutzte der Trauner (45) als Wohnraum - der Großteil der Fläche ging für seine illegale Schlangenzucht drauf. In Plastikboxen, die in Holzregalen entlang der Wände gestapelt waren, hatte er die Tiere gelagert - in einem kleinen Nebenraum züchtete er außerdem in Holzboxen mehr als 100 Ratten und Mäuse als Futter.
Kurz bevor die Beamten am Abend des 9. September nach einem anonymen Hinweise vor seiner Türe standen, warf er den Schlangen die Nagetiere zum Fraß vor. Neben den Boxen war die Wohnung mit Wärmelampen, spezieller Beleuchtung und Zeitschaltuhren ausgestattet. In einem Kühlschrank, den der Züchter zu einem beheizten Brutkasten für Schlangeneier umgebaut hatte, lagen 13 Eier.
Die illegale Zucht gibt es bereits seit sechs Jahren
Der Trauner soll seit 2013 illegal Tiere an Zoofachhandlungen und Privatkunden verkauft haben – Rechnungen stellte er dabei nie aus. Er habe je nach Größe der Schlange zwischen 15 und 30 Euro verlangt, Aufzeichnungen gebe es jedoch keine. Die tatsächlichen Preise, die auch vom Muster der Schlangen abhängen, dürften aber teilweise deutlich höher ausgefallen sein. Die Finanzpolizei ermittelt wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung, es drohen hohe Strafen. Auch gegen die betroffene Zoofachhandlung, die die Tiere ohne Rechnung an- und weiterverkauft haben dürfte, laufen Ermittlungen.
„Tierfreund“ darf seine Schlangen behalten
Laut BH Linz-Land ist der Züchter noch im Besitz der Schlangen, er habe eine Maßnahmenvorschreibung bekommen, zu einer Abnahme habe es aber nicht gereicht. Er muss die Haltung verbessern, das wird kontrolliert.
Lisa Stockhammer und Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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