In den Slums von Nairobi gibt es für die Kinder nur wenig Hoffnung auf eine normale Zukunft - mit der Unterstützung der Dreikönigsaktion und lokalen Initiativen können Träume wahr und der Sprung aus der Aussichtslosigkeit geschafft werden.
Die 13-jährige Sheila hat es nicht leicht. Sie lebt - wie mehr als 100.000 andere Menschen auch - in den Slums von Mukuru in Kenias Hauptstadt Nairobi. Die Familienverhältnisse sind prekär, doch beim Fußball findet sie eine Fluchtmöglichkeit aus der harschen Realität. Ein paar Stunden ohne Sorgen, garniert mit „32 Toren in zwei Jahren“, wie sie stolz anmerkt. Gleichberechtigung wird hier großgeschrieben. Am matschdurchtränkten Fußballplatz toben sich Mädchen und Buben gleichermaßen aus. Meist barfuß oder mit Schlapfen geht es um Sieg oder Niederlage, vor allem aber um Ablenkung vom Alltag. Sheila hat hier Freunde gefunden und lernt sehr viel über Gemeinschaft, Respekt und Toleranz. So wie der erst zehnjährige Rooney Wekesa, der in seiner Altersklasse bereits Kapitän ist und - Nomen est Omen - dem britischen Starstürmer Wayne Rooney nacheifert. „Nur mein Defensivverhalten muss besser werden“, lacht er.
Das MPC (Mukuru Promotion Centre) geht hingegen gerne in die Offensive. Die von den „Sisters Of Mercy“ und der Dreikönigsaktion unterstützte Organisation hilft mehr als 6000 Kindern und Erwachsenen durch das harte Leben in Mukuru. Der Fokus liegt auf Gesundheitswesen, Rehabilitation und Bildung. Davon profitiert etwa auch der 14-jährige Colin nachhaltig. Sein Vater hat aufgrund der prekären Arbeitssituation den Job als Fahrer verloren, die Mutter ist zu Hause. Eine staatliche Schule wäre zu teuer, doch die von der MPC begründete „St. Catherine Primary School“ im Stadtteil South B bietet Colin und rund 1300 anderen Kindern die Chance auf einen Schulabschluss und eine berufliche Zukunft. In seinem Fall als Boxer, oder Ingenieur. „Ich will einmal Kinderheime bauen, damit es andere besser haben.“
Felix Ouma wurde schon in jungen Jahren zum Vollwaisen und schlug sich in den Mukuru-Slums durchs Leben. Drogenabhängig wurde er von Sozialarbeitern gefunden und fand im MPC-Rehab-Center den Zugang zu einem neuen Leben. Als Rocky Emperor macht er seit geraumer Zeit Musik und schnuppert ins Produzentenwesen. Für ihn und alle anderen gilt: In den Slums kann auch ein Start in ein neues Leben gelingen.
Auch heuer marschieren wieder 85.000 Sternsinger in Österreich von Haus zu Haus, um Geld für die Ärmsten der Armen zu sammeln. Organisiert wird all das von der Dreikönigsaktion (DKA), dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar. Mit den Mitteln werden rund 500 Hilfsprojekte in Lateinamerika, Afrika und Asien tatkräftig unterstützt. Nach Kenia, dem diesjährigen Schwerpunktland, fließt pro Jahr rund eine halbe Million Euro. BAWAG P.S.K. Empfänger: Dreikönigsaktion IBAN: AT23 6000 0000 9300 0330
Die Reise nach Nairobi wurde von der Dreikönigsaktion Hilfswerk der Katholischen Jungschar unterstützt.
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