Erneut hat in Osttirol und am Alpenhauptkamm in den frühen Morgenstunden des heutigen Freitags starker Schneefall eingesetzt. Auf den Bergen weht ein orkanartiger Sturm, der bereits zu Schnee-Verfrachtungen geführt hat, was unter anderem zur steigenden Lawinengefahr beiträgt. Die Bildungsdirektion Tirol hat allen Pflichtschulen empfohlen, geschlossen zu bleiben. Auch Bahnverbindungen sind unterbrochen.
„Wir haben alle Vorsorgemaßnahmen getroffen und zahlreiche Einsatzkräfte in Bereitschaft oder im Einsatz“, erklärte BH Olga Reisner nach der heutigen Lagebesprechung der Bezirkseinsatzleitung. So sind derzeit 80 Mann der Freiwilligen Feuerwehren und 70 Mann des Bezirksbauamts Lienz im Räumeinsatz. Dazu kommen noch 50 SanitäterInnen und NotärztInnen des Roten Kreuzes, 25 PolizistInnen und 20 ÖBB-MItarbeiterInnen sowie 15 Soldaten des Bundesheeres.
Weiters versehen zehn Mitglieder der Bezirkseinsatzleitung ihren Dienst, 20 weitere sind ebenso in Bereitschaft wie 30 Bedienstete der Wildbach- und Lawinenverbauung und zehn Personen der Austrian Power Grid.
Lawinenwarnstufe 4
„In Osttirol und entlang des Alpenhauptkamms haben wir für heute die Lawinengefahrenstufe vier ausgegeben. Bis morgen, Samstag, soll sich die Wettersituation wieder etwas beruhigen“, informiert Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndiensts Tirol, und rät gleichzeitig vor jeder Skitour oder Variantenfahrt abseits gesicherter Pisten dringend ab. Aus seiner Sicht ist die Häufung von Niederschlagsereignissen und die Niederschlagsmenge für das frühe Novemberdatum sehr außergewöhnlich.
Ab heute, Freitag, 17 Uhr, startet übrigens der tägliche Lawinenlagebericht unter www.lawine.report
Vorsorglich schulfrei in Osttirol
Vonseiten der Bildungsdirektion unter Bildungsdirektor Paul Gappmaier wurde die Schließung von Schulen in Osttirol empfohlen. Die Schulleitungen an Ort und Stelle seien informiert worden. Die Letztentscheidung liege aber bei den Schulleitern der Pflichtschulen selbst, teile die Bildungsdirektion mit.
Mädchen und Buben, die sich bereits in den Schulen befanden, wurden beaufsichtigt. Ebenfalls geschlossen sind alle sechs höheren Schulen. Für kommende Woche soll die Situation neu bewertet werden.
Die Witterungsverhältnisse wirken sich auch auf den Zugverkehr negativ aus. Die bahnstrecke durch das Drautal zwischen Lienz und Innichen bleibt ebenfalls weiter bis voraussichtlich Montag, den 18. November, abends unterbrochen. Unter der schweren Schneelast sind mehrere Bäume auf die Strecke gestürzt. Da die Schneefälle wieder eingesetzt haben, kann die Sicherheit der Arbeiter nicht gewährleistet werden. Dadurch muss vorerst eine Wetterbesserung abgewartet werden. Die ÖBB haben aber bereits schweres Gerät und über 50 Mitarbeiter in Lienz und Sillian in Bereitschaft, um die Strecke nach Abklingen der Niederschläge möglichst rasch wieder frei zu bekommen. In der Zwischenzeit ist ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Aktuelle Infos zur Schneelage und deren Auswirkungen finden sie auf der Homepage der BH Lienz unter www.tirol.gv.at/lienz/.
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