Die APG hat bereits vor Wochen angekündigt mit den Arbeiten zum Bau der 380-kV-Freileitung zu Beginnen. Gesagt, getan. Die ersten Bäume mussten bereits zu Gunsten der Stromschneise fallen. Das bestätigte der APG-Projektleiter Wolfgang Hafner.
Die 114 Kilometer lange Leitung zwischen Elixhausen und Kaprun ist in sechs Baulose unterteilt. Und auf allen Abschnitten haben die Arbeiten bereits begonnen. Allerdings nur dort, wo es schon Einigungen mit den Grundbesitzern gibt – so anscheinend am Heuberg im Gemeindegebiet von Koppl. Da sind bei drei Mastenstandorten die ersten Spuren deutlich sichtbar: Gefällte Bäum, eine Schneise und Markierungspflöcke zeugen von den Arbeiten. Für zahlreiche Gründe von Privaten und Gemeinden fehlen ja noch unterschriebene Verträge. Vergangene Woche legten betroffene Bauern vor der Bezirkshauptmannschaft in Hallein mit ihren Protesten den Verkehr lahm. Der Grund waren Enteignungsverfahren oder wie es in der „Strom-Amtssprache“ heißt: zwangsweise Einräumung von Dienstbarkeiten.
Spätestens ab dem kommenden Frühjahr werden die Spuren dann deutlich sichtbar werden. Denn dann will die APG so richtig durchstarten und die umstrittene Freileitung so schnell wie möglich in die Salzburger Landschaft stellen. Das gesamte Material wurde bereits bestellt und auch die nötigen Baufirmen wurden gefunden.
Landeshauptmann will in Koppl schlichten
Am Donnerstag versuchte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) in der Widerstandsgemeinde Koppl die Stimmung zu verbessern. Die Gemeindevertretung im Flachgauer Ort hatte vor zwei Wochen noch mit dem geschlossenen Rücktritt gedroht, weil es da noch keine Lösung in der Untreue-Causa gab. Laut ÖVP sollen die Gespräche konstruktiv gewesen sein. Die anderen Fraktionen sehen das Treffen nicht ganz so rosig.
Über 400 Masten für die neue Freileitung
Rund 800 Millionen Euro sind für die Leitung veranschlagt. Sie ist der Abschluss der 380-kV-Ringleitung in Österreich und laut Betreiber für die künftige Versorgungssicherheit unumgänglich. Insgesamt sind 36 Gemeindegebiete betroffen. 404 neue 380er-Masten werden errichtet, ebenso wie zwei weitere Umspannwerke. Vier weitere werden adaptiert.
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