Kärnten und Osttirol

Lawinengefahr: „Die Häuser nicht verlassen!“

Kärnten
16.11.2019 08:00
Alarmstufe Rot in Osttirol und Oberkärnten: Die Niederschläge haben Freitag zu ersten Problemen geführt. In Großkirchheim sind aufgrund der großen Lawinengefahr die Zufahrten zu den Ortschaften gesperrt. Bewohner wurden in Lienz sowie in den Nachbargemeinden aufgerufen, die Häuser nicht zu verlassen.

Die Schneefälle haben am Freitag vor allem im oberen Mölltal für Sorgenfalten bei den Einsatzkräften gesorgt. In Großkirchheim hatte der Gemeindekrisenstab beschlossen, sämtliche Ortschaftswege sowie die Apriacher Landesstraße wegen der großen Lawinengefahr zu sperren. Auch in Mörtschach und Winklern sind die Bürger aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Hier sei die Gefahr von Schneebruch zu groß.

Die Schneemassen haben keine Verbindung - sie rutschen leicht ab. (Bild: TINETZ/Fronthaler)
Die Schneemassen haben keine Verbindung - sie rutschen leicht ab.

Die Osttiroler Bezirkshauptfrau Olga Reisner mahnt bei Aufenthalten im Freien zur Vorsicht. Durch die große Schneelast können Äste schnell abbrechen oder Bäume umstürzen. Autofahrten sollten, wenn es geht, vermieden werden.

Wie schnell etwas passieren kann, erlebte Elektriker Ingo Grießer bei Arbeiten am Adventweg auf dem Katschberg. Als er aus seinem Auto Werkzeug holen wollte, stürzten plötzlich zwei Bäume vor und hinter ihm um. „Es gab ein lautes Krachen, und schon lagen die Bäume da“, so Grießer.

Hatte Glück: Ingo Grießer. (Bild: Holitzky Roland)
Hatte Glück: Ingo Grießer.

Erfinderisch ging man am Katschberg mit den Straßensperren um. Kurzerhand holte Josef Kerschhaggl seinen Sohn mit Freundin mit dem Skidoo ab und fuhr sie über die Skipiste heim.

Mit Skidoo statt dem Auto fährt man am Katschberg. (Bild: Holitzky Roland)
Mit Skidoo statt dem Auto fährt man am Katschberg.

Umstürzende Bäume haben Freitag die Monteure der Kelag und Tinetz gefordert, zahlreiche Straßensperren mussten angeordnet werden. Plöckenpass, Gailtalstraße ab Maria Luggau sowie die Bahnverbindung von Lienz nach Innichen sind blockiert. Der Ersatzverkehr mit Bussen wurde stunden später eingestellt.

(Bild: Brunner Images)

In tieferen Lagen bereiteten sich die Einsatzkräfte für lokale Überflutungen durch die vorhergesagten Regenmengen vor. Der Verbund hat die Stauseen Rosegg, Feistritz und Völkermarkt abgesenkt, um Lavamünd und die Baustelle für den Hochwasserschutz vor den Wassermassen zu bewahren.

Die Baustelle an der Ufermauer in Lavamünd wird gesichert. (Bild: Bachhiesl Georg Franz)
Die Baustelle an der Ufermauer in Lavamünd wird gesichert.

Die Situation dürfte sich in den nächsten Tagen noch deutlich zuspitzen. Schon morgen rollt das nächste Tief an. Beobachtet wird die Lage vom Krisenstab des Landes, der Freitag tagte und heute wieder zusammentreten wird.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt