In der Affäre rund um Postenbesetzungen bei den Casinos Austria melden sich jetzt zwei der Beschuldigten zu Wort. Der zum Finanzvorstand ernannte FPÖ-Politiker Peter Sidlo sieht sich von den Ermittlern falsch interpretiert und attackiert die Staatsanwaltschaft. Im Gespräch mit der „Krone“ weist auch Ex-Finanzminister Hartwig Löger alle Vorwürfe zurück.
Konkret geht es um einen WhatsApp-Chat zwischen Sidlo und dem damaligen FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus: „Hallo Joschi, habe mit meinen Freunden bezüglich Casinos gesprochen, sie wären bereit und auch fähig, den Deal zu machen.“ Für Sidlo hat dies nichts mit seiner Bestellung zu tun. Es sei um einen Investment-Deal gegangen, der nie durchgeführt worden sei, so der Blaue. Die Staatsanwaltschaft habe bewusst falsche Schlüsse daraus gezogen, findet Sidlo.
Gudenus „erschüttert“ über „verzerrende“ Darstellung
Gudenus zeigte sich in einer Stellungnahme gegenüber der APA am Freitag ebenso „erschüttert“ über seiner Meinung nach „verzerrende“ Berichte über die „entstellend verkürzte Darstellung“ der Chatverläufe. Ein „Deal“ bei der Vorstandsbestellung zugunsten Sidlos sei „nie Thema gewesen“. Er sieht sich „massiv in seinen Rechten verletzt“ und will nun gerichtlich gegen die Berichterstattung vorgehen.
Auch Löger weist alle Vorwürfe zurück
Im Gespräch mit der „Krone“ weist auch Ex-Finanzminister Hartwig Löger alle Vorwürfe zurück. In seiner Rolle als Eigentümervertreter der Republik sei es seine Aufgabe gewesen, ständig aktiv zu sein. Und es sei notwendig gewesen abzuklären, ob Sidlo, den er persönlich nicht kenne, der Vorschlag der Novomatic gewesen sei, so Löger.
Der frühere FPÖ-Bezirksrat Sidlo ist unter der ÖVP-FPÖ-Regierung Anfang Mai als Finanzchef der Casinos Austria eingesetzt worden, obwohl der engagierte Personalberater Egon Zehnder Zweifel an seiner Eignung geäußert hatte. Ein Gutachten kommt nun zu dem Schluss, dass Sidlo abberufen werden muss.
Kronen Zeitung/krone.at
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