Weiterhin keine Entspannung im Süden und Südwesten des Landes. Nach den massiven Schnee- und Regenfällen trifft nun das nächste Adriatief auf Österreich. In der Kärntner Gemeinde Lavamünd, wo es im November 2012 ein verheerendes Hochwasser gegeben hatte und der Hochwasserschutz noch in Bau ist, bereitet man sich auf mögliche Überflutungen vor.
Der Energieversorger Verbund versuchte auf Basis einer behördlichen Sondergenehmigung innerhalb der nächsten 24 Stunden im Völkermarkter Stausee mithilfe einer Absenkung des Wasserpegels „einen möglichst großen Sicherheitspuffer für die Gemeinde Lavamünd“ zu schaffen, sagte Unternehmenssprecher Robert Zechner. Der Hochwasserschutz der Marktgemeinde befindet sich noch im Bau. Von Sonntag auf Montag wird vom Hydrographischen Dienst Kärnten ein Spitzenabfluss von 1900 Kubikmeter pro Sekunde erwartet. Der normale Mittelwasserabfluss der Drau bei Lavamünd liegt jedoch bei etwa 300 Kubikmetern pro Sekunde.
Bürgermeister verständigt Bewohner „vorsorglich“
Den ganzen Samstag über wurde am temporären Hochwasserschutz gearbeitet. Die Feuerwehren Lavamünd und Umgebung seien im Einsatz und verlegten u.a. Sandsäcke, auch Dämme seien entlang der ungeschützten Bereiche aufgeschüttet worden, berichtete Bürgermeiser Josef Ruthardt. Falls es tatsächlich zu den prognostizierten Niederschlagsmengen kommen und ein Hochwasser eintreten sollte, dürfte laut Ruthardt dann vor allem der sogenannte Drauspitz betroffen sei. Dort stehen mehrere Gemeindewohnhäuser. „Die Bewohner wurden vorsorglich verständigt“, sagte der Bürgermeister. Auch für mögliche Evakuierungen sei vorgesorgt: „Wir hatten das auch im Vorjahr, die Menschen werden in diversen Gasthäusern untergebracht, falls es notwendig wird“.
Im Bezirk Spittal/Drau wurde am Samstagnachmittag in der Gemeinde Lendorf und Millstatt die Evakuierung von mehreren Wohnhäusern angeordnet. In Lendorf drohte ein Hangrutsch. Am Millstätter Berg wurde bei einem Überwachungsflug nach einer abgegangen Mure festgestellt, dass zwei Anwesen gefährdet sind, teilte die Landespolizeidirektion mit.
Schlechte Prognosen auch für Feldkirchen
Auch in Feldkirchen ist die Gefahr von Überschwemmungen groß. Aufgrund der Wetterprognosen für Sonntag gab Bezirkshauptmann Dietmar Stückler jetzt eine Warnung heraus. Es wird für die Nachtstunden mit Überschwemmungen entlang der Gurk, der Tiebel und der Glan sowie den Zubringerbächen gerechnet. „Ich rufe die Menschen in den Ortschaften Waidach, Vorwald, Patergassen, Maitratten, Gnesau sowie in Himmelberg am Teuchenbach sowie die Bewohner im Nahbereich von Fließgewässern auf, Eigenschutzmaßnahmen zu treffen um Überflutungen der Keller zu verhindern!“, hieß es seitens des Bezirkshauptmanns.
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