Minarett nicht Pflicht

IGGÖ für große Moschee in jedem Bundesland

Österreich
17.11.2019 16:15

Eine große Moschee in jedem der neun Bundesländer in Österreich: Diesen Wunsch hat nun der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ), Ümit Vural, geäußert. Das Anliegen ist zwar nicht neu - genau dies hatte bereits der frühere IGGÖ-Präsident Anas Schakfeh im Jahr 2010 gefordert und damit für reichlich Wirbel im Wiener Wahlkampf gesorgt -, doch anders als Schakfeh sieht Vural den Bau eines Minaretts dabei nicht als „Pflicht“.

„Man kann das modern und für die Öffentlichkeit vereinbar gestalten“, sagte Vural im Interview mit der „Presse am Sonntag“. 

Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Ümit Vural (Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)
Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Ümit Vural

„Wenn man eine Religionsgemeinschaft in einem Bundesland besucht, gibt es eine eigene Kirche oder Synagoge. Es spricht ja nichts dagegen, dass wir auch eine eigene Moschee haben“, argumentierte der IGGÖ-Präsident. Statt zwei kleinere Moscheen in unmittelbarere Nähe zu errichten, wünsche er sich, „dass man zusammen eine würdigere größere Moschee aufbaut“.

(Bild: stock.adobe.com)

FPÖ-Chef Hofer warnt vor „schleichender Islamisierung“
Angesichts Vurals Aussagen warnt FPÖ-Chef Norbert Hofer vor einer „schleichenden Islamisierung“. „Dieser Entwicklung müssen wir entschieden entgegentreten. Der Islam ist nicht Teil unserer Geschichte und unserer Kultur - und wird das auch nie werden“, meinte Hofer in einer Aussendung am Sonntagnachmittag.

(Bild: Peter Tomschi)

Klage gegen Kopftuchverbot an Volksschulen
Vural hatte in dem Interview auch erklärt, die angekündigte Klage gegen das Kopftuchverbot an Volksschulen demnächst einbringen zu wollen. „Nun haben wir uns gewissenhaft vorbereitet, haben Gutachten eingeholt und werden Ende November, Anfang Dezember den Verfassungsgerichtshof anrufen können.“

(Bild: stock.adobe.com)

„Diskriminierung des islamischen Kopftuchs“
Die Islamische Glaubensgemeinschaft ortet eine „ausschließliche Diskriminierung des islamischen Kopftuchs“. „Das Kopftuchverbot an Volksschulen führt erst zu Segregation und Diskriminierung von muslimischen Mädchen“, hatte Vural bereits im Mai betont. Bei dem Verbot gehe es nicht um das Kindeswohl. Der Nationalrat hatte am 15. Mai das Kopftuchverbot für Volksschulkinder beschlossen.

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