Lawine im Stubaital

250 Eingeschlossene müssen weiterhin warten

Tirol
18.11.2019 09:20

Eine Lawine ist am Sonntagnachmittag auf die Privatstraße der Stubaier Gletscherbahnen zwischen der „Goldschrofengalerie“ und der „Tschangelairalm“ abgegangen und hat dabei das talauswärts fahrenden Fahrzeug einer 48-jährigen Deutschen erfasst. Alle sechs Insassen konnten sich selbstständig aus dem Auto befreien. Zwei Insassen zogen sich Schnittverletzungen zu. Die Straße wurde verschüttet, die Räumungsarbeiten konnten noch nicht beendet werden. Rund 250 Menschen sitzen immer noch fest, sie können auch am Montag Vormittag noch nicht abreisen.  Die Lawinenkommission kam zu dem Ergebnis, dass zuerst Lawinen abgesprengt werden müssen und erst dann ein Notweg erstellt werden kann.

Ein Ausläufer des Lawinenkegels hatte das Fahrzeug gegen 14.10 Uhr mehrere Meter neben die Straße geschoben. Es wurde von mittransportierten Baumstämmen überdeckt. Um 14.40 Uhr konnten alle Insassen geborgen werden. Zwei von ihnen - zwei 52-jährige Deutsche - erlitten Schnittverletzungen an den Händen. Die restlichen Insassen blieben unverletzt. Der Pkw wurde stark beschädigt. 

Skigebiet wurde gegen Mittag geschlossen
Das Skigebiet Stubaier Gletscher wurde aufgrund der Wetterlage bereits gegen Mittag geschlossen. Gäste, die sich noch innerhalb der vorerst nicht passierbaren Stelle befanden, wurden informiert und versorgt. Rund 50 Fahrzeuge befanden sich noch entlang der Straße. 

Räumungsarbeiten wegen zu großer Gefahr abgebrochen
Die Fahrbahn wurde mehrere Meter komplett verschüttet. Aufgrund der vor Ort herrschenden Witterungsbedingungen und der aktuellen Lawinenwarnstufe 4 mussten die Räumungsarbeiten wegen der zu großen Gefahr für die Arbeiter abgebrochen werden.

Personen werden versorgt
250 Personen befinden sich derzeit noch in dem derzeit von der Außenwelt abgeschnittenen Bereich. Sie werden nun „im Hotel bei der Talstation in Mutterberg und weiteren Räumlichkeiten der Stubaier Gletscherbahnen untergebracht und versorgt werden“, hieß es. Der Notweg könnte bereits gegen Montag Mittag eingerichtet werden. 

Pkw von 20 Meter breitem Schneebrett erfasst
Ähnliche Szenen ereigneten sich am Sonntag in Stams. Eine 29-jährige Deutsche war um kurz vor 9 Uhr mit seinem Wagen auf der Sellrainer Straße von Kühtai in Richtung Kematen talwärts unterwegs. Plötzlich wurde der Pkw von einem rund 20 Meter breitem Schneebrett an der linken Seite im vorderen Bereich getroffen. Das Fahrzeug wurde jedoch nur leicht mit Schnee bedeckt. Verletzt wurde die Lenkerin dabei nicht. Die Straßenmeisterei Zirl spertte die L13 um 9 Uhr ab dem Ortsteil Haggen. 

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