Nach dem tödlichen Unfall Anfang August im niederösterreichischen Bezirk Korneuburg, bei dem ein Auto einen Fahrradanhänger mit zwei kleinen Kindern erfasste - die beiden Mädchen starben -, wird nun Anklage gegen den Lenker des Autos und auch gegen die Mutter der Kinder erhoben. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest. Im Falle einer Verurteilung droht beiden ein Strafrahmen von bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe.
Wie Staatsanwalt Friedrich Köhl am Montagmorgen gegenüber krone.at bestätigte, werde der Autofahrer wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung angeklagt. „Letzteres deshalb, weil auch die Mutter bei dem Unfall Verletzungen davongetragen hat“, präzisierte Köhl.
Anklage wegen fahrlässiger Tötung
Auch gegen die Frau werde Anklage erhoben. Sie war am Abend des 4. August mit einem Elektro-Roller, der rechtlich als E-Bike gilt, samt Anhänger auf der Bundesstraße bei Hausleiten in Richtung Tulln unterwegs. „Sie wird wegen fahrlässiger Tötung angeklagt“, so der Staatsanwalt. „Die beiden Kinder im Anhänger trugen keinen Helm, auch Rücklichter waren am Anhänger nicht vorhanden. Überdies fehlte auch die eineinhalb Meter hohe biegsame Fahne. Dies alles machte das Gespann schwerer sichtbar“, erklärte Köhl.
Sowohl dem Autofahrer als auch der 39-Jährigen droht im Falle einer Verurteilung ein Strafrahmen von bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe, so der Staatsanwalt.
Auf Bundesstraße erfasst
Es war eine unfassbare Tragödie, die sich an diesem Abend im August abgespielt hatte. Gemeinsam mit ihren beiden kleinen Töchtern im Alter von ein und vier Jahren im Anhänger - auch zwei Hunde befanden sich darin - war die 39-Jährige auf der Bundesstraße unterwegs. Zur selben Zeit fuhr auch ein 60-jähriger Autofahrer mit seiner Ehefrau am Beifahrersitz in dieselbe Richtung und erfasste das Elektro-Fahrzeug der Frau samt Anhänger.
Gespann 15 Meter weit in Acker geschleudert
Das Gespann wurde rund 15 Meter weit in einen angrenzenden Acker katapultiert. Für das einjährige Mädchen kam jede Hilfe zu spät, ihre vier Jahre alte Schwester konnte zunächst noch wiederbelebt und schwerst verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. In den Nachtstunden verloren die Ärzte jedoch den Kampf um ihr Leben. Die 39-Jährige überlebte den Unfall schwer verletzt.
Der tragische Unfall löste in der Folge eine Sicherheitsdebatte rund um Anhänger in Österreich aus.
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