„Gutes Flugwetter“

Zahlreiche Erkundungsflüge in Osttirol geplant

Tirol
18.11.2019 09:20

Nach den intensiven Niederschlägen wird der heutige Montag in Osttirol vor allem für Erkundungsflüge genutzt: Neben dem Landeshubschrauber sind zwei Hubschrauber des Bundesheers im Einsatz, zwei Hubschrauber von privaten Flugunternehmen stehen zur Unterstützung bereit. Am Dienstag sollen die Schulen teils wieder offen haben. 

„Das Wetter dürfte uns heute in die Hände spielen: Es herrscht Flugwetter. Damit nutzen wir den Tag für zahlreiche Erkundungsflüge für die Lawinenkommissionen, das Baubezirksamt und die TINETZ. Auch nutzen wir ihn dafür, um uns ein Bild von der Gesamtsituation zu machen - vor allem in Bereichen, die auf dem Straßenweg derzeit nicht zu erreichen sind. Es sind bereits rund 20 Flüge, die für heute angefordert wurden“, berichtet Bezirkshauptfrau Olga Reisner, dass zur Sicherheit die Bereitschaft der zwei Bundesheerhubschrauber verlängert wurde - sie sind noch bis Donnerstag vorsorglich in Lienz stationiert.

(Bild: APA/EXPA/JOHANN GRODER)

Notarztversorgung in allen Tälern sichergestellt
Die Stromversorgung ist in Osttirol insgesamt stabil, auch in den Nachtstunden gab es keine zusätzlichen Störungen - derzeit sind es noch etwa 1900 Haushalte in 14 Gemeinden, die ohne Strom sind. „Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TINETZ nutzen die heutige Wetterverschnaufpause, um so viele Störungen wie möglich zu beseitigen. Insgesamt sind es 90 Personen, die im Bezirk im Einsatz stehen - weitere Kräfte wurden bereits angefordert“, sagt BH Reisner nach Rücksprache mit der TINETZ, dass es vor allem darum gehe, die zerstörte 110 kV-Leitung zwischen Amlach und Sillian wiederherzustellen und zu sichern. Auch betont die Bezirkshauptfrau, dass „sich die Vorbereitungen bewährt haben. Die medizinische Versorgung ist in allen Tälern sichergestellt. Medizinische Notfälle konnten somit rasch und professionell abgewickelt werden.“

Straßensperren noch aufrecht
Nach wie vor gibt es zahlreiche Straßensperren im Bezirk, darunter etwa die Felbertauernstraße von Matrei bis Mittersill, die Gailtalstraße, die Virgentalstraße zwischen Virgen und Prägraten, die Defereggentalstraße ab Huben sowie die Villgratentalstraße. Zudem ist die Pustertalstraße auf Südtirolerseite gesperrt, weshalb Lienz derzeit nur über Spittal erreichbar ist.

Schulen am Dienstag teils wieder offen
Nachdem sich die Wettersituation allmählich entspannt, werden die Schulen am Dienstag teils wieder ihren Betrieb aufnehmen. Dies gelte für die mittleren und höheren Schulen, teilte die Bildungsdirektion am Montag mit. Die Allgemeinbildenden höheren Schulen sollen selbst entscheiden, ob eine Öffnung wieder möglich ist. Eltern, die um die Sicherheit ihrer Kinder auf dem Schulweg besorgt sind, können die Schüler zu Hause lassen. Diese seien dann entschuldigt, wird betont. 

(Bild: APA/EXPA/JFK)

B182 Brennerstraße bis Mittwoch gesperrt
In Nordtirol führten starke Schnee- und Regenfälle gestern Abend unter anderem zu einem Hangrutsch auf der B 182 Brennerstraße zwischen Stefansbrücke und Schönberg. Nach einem Lokalaugenschein des Landesgeologie bleibt die Straße in diesem Bereich voraussichtlich bis Mittwoch gesperrt: „In der Nacht ist weiteres Material abgerutscht. Zudem drückt feuchtes Gesteinsmaterial auf die bestehende Sicherungswand aus Holz“, erklärt Landesgeologe Roman Ausserlechner.

Die Aufräum- und Sicherungsarbeiten werden nun gestartet. „Das abgerutschte Material wird entfernt und es werden Betonleitwände errichtet. Sobald die Sicherungsmaßnahmen weitestgehend fertiggestellt sind, wird die Straße einspurig für den Verkehr freigegeben - das wird voraussichtlich, je nach Witterungsverhältnissen, am Mittwoch sein“, sagt Ausserlechner.

(Bild: Brunner Images)

Von der Straßensperre auf der L 232 Ranalter Straße infolge einer Lawine sind auch heute Morgen circa 250 Gäste betroffen. Zudem sind weitere MitarbeiterInnen der Stubaier Gletscherbahnen vor Ort. Im Laufe des Vormittages wird auch dort ein Lokalaugenschein durchgeführt - danach wird über die weitere Vorgehensweise entschieden.

Vorsicht bei Aufenthalten im Freien
Nach wie vor herrscht in Osttirol sowie entlang der südlichen Ötztaler Alpen, der Brennerregion und den südlichen Stubaier Alpen bis zum Zillertaler Hauptkamm Lawinenwarnstufe 4. Dementsprechend wird vom Aufenthalt abseits von gesicherten Pisten dringend abgeraten. Auch beim Aufenthalt im Wald bzw. im Freien ist Vorsicht geboten: Aufgrund des schweren Nassschnees herrscht Baumbruchgefahr.

Aktuelle Informationen zu den Straßensperren und zur Stromversorgung werden laufend unter www.tirol.gv.at/lienz eingepflegt. Informatinen zur aktuellen Lawinensituation sind unter www.lawine.report zu finden. 

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