Opfer in Liste erfasst
Arzt missbrauchte Hunderte Kinder unter Narkose
Ein französischer Chirurg soll etwa 250 Patienten unter Narkose sexuell missbraucht haben - der Großteil davon soll zum Tatzeitpunkt minderjährig gewesen sein. Der Mediziner führte der Exekutive zufolge auch Protokoll über seine Verbrechen. In einem Notizbuch listete er die Namen seiner wehrlosen Opfer und die sexuellen Praktiken auf, die er an ihnen ausführt hatte.
Der 66-jährige Chirurg Joël Le Scouarnec wurde bereits 2017 verhaftet: Ein sechsjähriges Mädchen hatte den Mediziner schwer belastet, berichtete die französische Zeitung „Le Parisien“. Er soll die Kleine vergewaltigt haben - der Vorfall führte die Ermittler schließlich auf die Spur Hunderter weiterer Missbrauchsfälle.
Polizei fand Kinderpornos, Puppen und Sextoys in Wohnung
Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei nicht nur Kinderpornografie, sondern auch Puppen, Perücken, Sex-Spielzeug und ein Notizbuch. In diesem hatte er die Namen seiner Opfer festgehalten und was er mit diesen angestellt hatte. Auch Zeichnungen von seinen Taten fanden sich in dem Büchlein. Der Mann war bereits im Jahr 2005 wegen des Besitzes von Kinderpornografie verurteilt worden.
Es soll bis zu 250 mögliche Opfer geben, teilte der Staatsanwalt der Hafenstadt La Rochelle, Laurent Zuchowicz, am Montag mit. 209 von ihnen wurden bereits befragt. 184 planten demnach, eine Klage einzureichen. 181 der nun ermittelten möglichen Opfer waren zur Tatzeit minderjährig. Bereits Anfang Oktober sei eine Voruntersuchung eingeleitet worden, um weitere potenzielle Opfer des Chirurgen zu finden, berichtete der Nachrichtensender Franceinfo.
Verdächtiger leugnet Vorfälle - Notizen seien nur „Fantasien“
Die Verteidigung des Chirurgen beharrte demnach darauf, dass es sich bei dem Niedergeschriebenen lediglich um „Fantasien“ handle. Die Notizen brachten die Ermittler nun auf die Spur weiterer möglicher Opfer. Die Taten ereigneten sich laut Staatsanwaltschaft zwischen 1989 und 2017. Der Großteil ereignete sich demnach in der Bretagne, wo der Arzt in verschiedenen Orten tätig war.
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