Dutzende Kunden haben sich Montagfrüh vor den Schaltern der Meinl Bank angestellt und wollten ihr Geld abheben bzw. Konten auflösen. Am vergangenen Freitag hatte die EZB der Bank die Konzession entzogen. Nun wird sie „abgewickelt“.
Wie berichtet, sahen Europäische Zentralbank sowie Finanzmarktaufsicht FMA schwere Mängel bei der Verhinderung von Geldwäsche. Daher musste das seit Juni in Anglo Austrian Bank (AAB) umbenannte Institut mit sofortiger Wirkung seine Tätigkeit einstellen.
Vorstandschefin Samira Softic fordert nun alle Kunden auf, ihre Guthaben und Wertpapierdepots auf andere Banken übertragen zu lassen. Viele wollten das offenbar sicherheitshalber gleich persönlich beantragen.
Gelder können derzeit in voller Höhe ausbezahlt werden
Beruhigend sind für Sparer zwei Fakten: Die AAB ist derzeit jedenfalls nicht insolvent, kann daher bislang Gelder in voller Höhe auszahlen. Und selbst wenn der Ansturm eine Insolvenz auslösen sollte, dann ersetzt ein Einlagensicherungsfonds, dem alle Banken angehören müssen, bis zu 100.000 Euro pro Person. Das umfasst Sparbücher, Kontoguthaben, Festgelder sowie Bausparverträge. Diese Höchstsumme wird binnen sieben Werktagen erstattet.
Die AAB selbst steht seit Freitag unter Aufsicht des Wiener Anwalts Thomas Engelhart, der vom Gericht als „Abwickler“ bestellt wurde und die geordnete Beendigung aller Geschäfte überwacht. Allerdings könnte die Bank den Entzug der Konzession noch rechtlich bekämpfen. Sie gehört über ausländische Holdings in den Einflussbereich von Julius Meinl V.
Christian Ebeert, Kronen Zeitung
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