Nasse Jahreszeit

Diese Gefahren lauern im Herbst auf den Straßen

Salzburg
18.11.2019 22:35
Im Herbst passieren besonders viele Verkehrsunfälle. Die Tücken der goldenen, aber auch dunklen Jahreszeit sollten Autofahrer genauso wie alle anderen Verkehrsteilnehmer nicht unterschätzen. Die „Krone“ trug Tipps für ein sichereres Unterwegssein im Herbst zusammen.

Nasses Laub, schlechte Lichtverhältnisse und ein früher Dämmerungsbeginn: Der Herbst stellt Autofahrer und Radler aber auch Fußgänger jedes Jahr auf die Probe. In Salzburg gab es im Vorjahr laut Statistik Austria von September bis Dezember 73 Verkehrsunfälle bei Dämmerung.

„Gerade in der dunklen Jahreszeit ist es wichtig, auf Sicht zu fahren“, betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Das heißt konkret: Tempo verringern und mit erhöhter Aufmerksamkeit fahren – auch in den Ortschaften. Auf Wegen zwischen Siedlungen und den nächsten Ortsgebieten könne so die Sicherheit erhöht werden, bekräftigt Gratzer. Die „Krone’’ hat noch weitere Tipps gesammelt, die Autofahrer beherzigen können, um unfallfrei und sicher durch den Herbst zu kommen.

Laub, Nässe und Fallobst

Wenn bunte Blätter und Fallobst auf feuchte Straßen fallen, ist oft eine rutschige Fahrbahn die Folge. Auch gängige technischen Hilfsmittel für Autofahrer, wie die elektronischen Sicherheitsassistenten ESP und ABS, stoßen dann an ihre Grenzen. Gratzer rät in Alleen oder Waldstraßen darum grundsätzlich zu gemäßigtem Tempo.

Nebel

„Viele Autofahrer kennen das Gefühl der Orientierungslosigkeit beim Fahren durch Nebelschwaden“, erklärt Gratzer. Auch hier gilt: Bei auftauchenden Nebelfeldern sofort die Geschwindigkeit reduzieren und unbedingt Schlussleuchten und Nebelscheinwerfer einschalten. Vor allem der Großraum Salzburg sowie die A1 Westautobahn, die über die Grenze in Richtung des oberösterreichischen Seengebietes führt, gilt als Nebelzone.

Auf Autobahnen gibt es meist Nebelpunkte, die sich in einem Abstand von 33 Metern wiederholen. Sieht man zwei Punkte, sollte man maximal 60 Stundenkilometer fahren, ist nur ein Punkt sichtbar, raten Experten, sofort auf 40 Stundenkilometer herunterzubremsen.

Aquaplaning

Gerade in der kalten Jahreszeit birgt Aquaplaning ein großes Gefahrenpotenzial. Verlieren Reifen und Boden den Kontakt, heißt es für Autofahrer: Runter vom Gas. Gratzer rät außerdem dazu, die Profiltiefe der Reifen regelmäßig checken zu lassen.

Lichtverhältnisse

Gerade die tiefstehende Herbstsonne stellt häufig ein Risiko für Lenker dar. Ein Sonnenstrahl aus dem falschen Winkel kann weitreichende Konsequenzen haben.

Wird man bei einer Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern nur eine Sekunde geblendet, bedeutet das 30 Meter im Blindflug. Sonnenbrillen sind darum nicht nur im Sommer ratsam. Auch gereinigte und saubere Scheiben und Seitenfenster können zu einer unfallfreien Fahrt beitragen.

Wildwechsel

Alle 3,5 Stunden kommt es in Salzburg zu einem Wildunfall. Prallt ein Rothirsch bei 60 Stundenkilometern gegen eine Windschutzscheibe, kommt dies einer Kollision mit einem ausgewachsenen Elefanten gleich. In Salzburg gelten vor allem Fürstenbrunn und Glanegg als Hotspots für Wildwechsel. Doch auch im restlichen Land ist erhöhte Vorsicht geboten. Vor allem zwischen 18 und 6 Uhr. Innerhalb dieses Zeitraums kommt es häufig zu Wildwechsel.

Porträt von Nikolaus Pichler
Nikolaus Pichler
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