Die Ermittler in der Causa Ibiza gehen offenbar davon aus, dass die Hersteller des Videos Geldforderungen an den ehemaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache stellen wollten. Das ergebe sich aus der Festnahme-Anordnung, hieß es am Dienstagabend in einem Medienbericht. Demnach soll der involvierte Detektiv einen Komplizen aufgefordert haben, „mindestens 400.000 Euro“ für das gesamte Material zu verlangen.
Die Anordnung richtet sich laut „Salzburger Nachrichten“ gegen drei Schlüsselfiguren in der Affäre, die nun in Verwahrungshaft sitzen. Zwei von ihnen seien in Salzburg wohnhaft: ein 39-jähriger Österreicher mit bosnischen Wurzeln und ein 52-jähriger Serbe. Sie sollen laut dem Papier der Staatsanwaltschaft die falsche Oligarchin „rekrutiert und eingeschult“ und Urkunden gefälscht haben. Zudem sollen sie die Filmaufnahmen in der Villa auf Ibiza organisiert und durchgeführt haben, um anschließend „potenzielle (Kauf-) Interessenten für die Aufnahmen vom 24.7.2017 zu suchen“.
Das Ibiza-Video:
Mehrere Hausdurchsuchungen und drei Festnahmen
In die Affäre war in den vergangenen Tagen wieder reichlich Bewegung gekommen, am Dienstag holte die Soko Ibiza zum nächsten Schlag gegen die Hintermänner der Videofalle aus: An mehreren Standorten in Österreich wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt, es kam zu den drei Festnahmen. Sie betreffen laut „Krone“-Infos das engere Umfeld des Detektivs Julian H., der in der Finca auf Ibiza als „Dolmetscher“ der vorgeblichen Oligarchennichte fungiert hatte.
Festgenommenes Trio im Dauerverhör
Den ganzen Dienstag hindurch befand sich das Trio - ein Firmenchef, dessen bildhübsche Assistentin (die Ex-Freundin des Detektivs) und ein russischstämmiger Geschäftsmann - im Dauerverhör durch Ermittler. Die drei sitzen weiter in Verwahrungshaft, hieß es vonseiten der Staatsanwaltschaft.
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