Seit wenigen Tagen streifen Nintendo-Fans neugierig durch die neuen „Pokémon“-Spiele „Schwert und Schild“. Dabei treffen sie nicht nur auf glückliche Taschenmonster, sondern auch auf eine kritische Botschaft. Das Korallen-Pokémon Corasonn hat sich im neuesten Ableger nämlich drastisch verändert - vom farbenfrohen Polypenwesen in einen fahlen Geist. Als Grund wird im neuen „Pokémon“-Game der Klimawandel genannt.
Damit greifen die Entwickler von Game Freak und Nintendo in dem Spiel für die Nintendo Switch eine der zentralen Problemstellungen unserer Zeit auf: die globale Erwärmung und ihre Folgen. Durch die steigenden Temperaturen der Weltmeere kommt es nämlich in vielen Riffen, unter anderem 2016 und 2017 im australischen Great Barrier Reef, zur sogenannten Korallenbleiche.
Dabei sterben durch die zu hohen Wassertemperaturen die farbgebenden Algen in den Korallen ab, welche die Koralle durch Photosynthese mit Nahrung versorgen. Ohne die Algen bleicht die Koralle zunächst aus - und stirbt nach einer Weile komplett ab, weil sie verhungert. Zurück bleiben die weißen Kalkskelette - und ein totes Riff.
Corasonn: Von der Grinsekoralle zum Geist
Genau das scheint dem Korallen-Pokémon Corasonn in „Pokémon: Schwert und Schild“ passiert zu sein. War es in früheren Serienteilen noch eine fröhliche rosa Grinsekoralle des Typs Stein/Wasser, ist es in der Galar-Region des neuesten Serienteils ein trauriges fahles Etwas vom Typ Geist, das an die ausgebleichten Geisterkorallen des Great Barrier Reef erinnert.
Hier sehen Sie den Trailer zu „Pokémon: Schwert und Schild“:
In der In-Game-Enzyklopädie Pokédex erklären die Entwickler laut „CNET“, dass das einst glückliche Korallen-Pokémon durch den Klimawandel ausgestorben sei und nun als Geist durch die Welt der Pokémon spuke. Die neue Version von Corasonn sauge Lebewesen, die es berühren, die Lebensenergie ab.
Umweltschutz-Statement für ein junges Publikum
Das ausgebleichte Korallen-Pokémon ist ein eindeutiges Statement der Entwickler - und soll die meist recht jungen „Pokémon“-Fans für die Probleme sensibilisieren, die durch die globale Erwärmung in den kommenden Jahrzehnten auf die Menschheit zukommen.
Tatsächlich sind sterbende Riffe schon heute ein massives Problem. Im Great Barrier Reef haben die Korallenbleichen der letzten Jahre zum Tod jeder zweiten Flachwasserkoralle geführt. Gleichzeitig fehlt der Nachwuchs: Die Zahl der Korallenlarven sei in manchen Gebieten des größten Riffs der Welt zuletzt um 95 Prozent zurückgegangen, berichten Forscher. Aufs ganze Great Barrier Reef gerechnet, liegt ein Rückgang von 89 Prozent vor. Das beschleunigt das Korallensterben noch weiter.
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