US-Anwender zornig

Microsoft zwingt Windows-Nutzer zum Online-Konto

Digital
20.11.2019 14:41

Wer auf seinem PC Windows 10 installiert, hat zwei Möglichkeiten zur Anmeldung: das auf Microsofts Servern hinterlegte Microsoft-Konto oder ein lokales Konto, das nur am PC des Nutzers existiert. US-Nutzer von Windows 10 berichten, dass sie bei der Installation des Betriebssystems neuerdings kein lokales Konto mehr erstellen könnten und regelrecht zur Online-Registrierung genötigt würden. In der deutschen Version gibt es das lokale Konto vorerst noch.

Betroffen sind laut einem Bericht von „Dr. Windows“ US-Nutzer von Windows 10 Home in der neuesten Version 1909. Während in der Pro-Version des Microsoft-Betriebssystems nach wie vor ein lokales Konto am PC erstellt werden kann, hat man bei der Ersteinrichtung der Home-Variante die entsprechende Auswahlmöglichkeit bei der Installation entfernt. Ins Betriebssystem gelangt man nur mehr mit einem Microsoft-Konto. Einzig wenn bei der Installation keine Internetverbindung zur Verfügung steht, kann man noch ein lokales Konto erstellen.

(Bild: flickr.com/Brett Morrison)

Offline-Konto nach Tests nun wirklich weg
Erste Berichte dazu gab es schon vor einigen Wochen, nachdem Nutzer des Online-Forums Reddit auf die Änderungen bei der Windows-Installation aufmerksam wurden. Offenbar handelte es sich dabei um einen Test, der nun zum Dauerzustand geworden ist - vorerst nur für US-amerikanische Windows-Nutzer. Die deutsche Version von Windows 10 Home gestattet bislang weiterhin die Nutzung eines lokalen Kontos. Aber auch deutschsprachige Windows-User sind nervös - und fragen sich: wie lang? Von Microsoft gibt es laut „WinFuture“ bislang kein offizielles Statement zu der Änderung.

Online-Konto liefert mehr Daten über den User
Dass der Softwarekonzern Nutzer möglichst stark an seine Dienste binden will, ist aus Unternehmenssicht durchaus nachvollziehbar. Ein Online-Konto und ausgiebige Nutzung von Microsoft-Diensten erzeugt Daten über den Nutzer, die sich später beispielsweise gewinnbringend für personalisierte Reklame nutzen lassen. Potenzielle Einnahmequellen, für die man offenbar auch verärgerte User in Kauf zu nehmen bereit ist.

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