Der letzte Akt um die Entsorgung eines Tesla-Elektroautos in Tirol war ähnlich verwunderlich wie die sechs Wochen zuvor. Zwar waren - wie berichtet - Tesla-Techniker nach Walchsee angereist, doch die Sache gestaltete sich ein weiteres Mal kompliziert. Eingesprungen ist dann die Firma Seda Umwelttechnik aus Kössen.
Rund sechs Wochen hatte Werkstattbesitzer Georg Greiderer vergeblich um eine ordnungsgemäße Entsorgung gerungen. Am Mittwoch reisten dann endlich niederländische Techniker von Tesla an, die in der Walchseer Werkstatt die Karosserie vom 600 Kilogramm schweren Lithium-Ionen-Akku trennten.
Seda Umwelttechnik half
Für den Transport fehlte dem Vernehmen nach die Genehmigung. Kurzerhand griff man auf die Firma Seda Umwelttechnik zurück, deren Chef sich vor Ort bereitgehalten und spontan die Aufgabe übernommen hatte. „Wir haben eigene Lagerboxen für solche Akkus entwickelt. Beim Auto-Recycling arbeiten wir weltweit mit 4000 Kunden zusammen“, sagt Firmenchef Rainer Dagn. Nun steht der Akku in seiner Firma, er kann ihn für Forschungszwecke verwenden und will nun mit Tesla an Entsorgungslösungen arbeiten.
Konzern antwortete auf „Krone“-Anfrage
Schon am Tag vor dem „Entsorgungs-Schauspiel“ in Walchsee hatte die „Krone“ die Tesla-Presseabteilung um eine Stellungnahme ersucht. Die Antwort kam am Donnerstagabend von einem Tesla-Sprecher. Zur leidigen Causa Walchsee heißt es: „Die Dauer der gesamten Operation war ausschließlich administrativen Umständen geschuldet und hatte weder mit der Schwere der Beschädigung der Batterie noch des Fahrzeuges zu tun.“
Als „weitere Hintergrundinformation“ hält man fest, dass Tesla rechtlich angehalten sei, bei der Entsorgung von Fahrzeugen und Batterien zu unterstützen, eine rechtliche Pflicht dazu gebe es aber nicht. Es gebe bezüglich Entsorgung eine Kooperation zwischen Tesla und der Firma Öcar, die Einreichung bei zuständigen Stellen sei aber noch ohne Rückmeldung geblieben. Weitere Nachfragen will Tesla nicht beantworten.
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