Bis zu 14 Mio. € wert

Fund von Wikingerschatz verheimlicht – Haft!

Ausland
22.11.2019 21:40

Wegen der Unterschlagung eines besonders seltenen rund 1100 Jahre alten Wikingerschatzes sind zwei Hobby-Schatzsucher in Großbritannien zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Sobald ein Schatz gefunden werde, gehöre er der Nation, sagte Richter Nicholas Cartwright am Freitag bei der Urteilsverkündung in Worcester im Westen Englands. Experten sehen in dem Fund, dessen Wert auf umgerechnet bis zu 14 Millionen Euro geschätzt wird, eine historische Sensation.

Die beiden Männer waren im Jahr 2015 mit Metalldetektoren auf einem Ackerland in der Grafschaft Herefordshire im Westen Englands auf die wertvollen Münzen und Schmuckstücke gestoßen, hatten den Fund aber verheimlicht. Richter Cartwright sagte, sie hätten damit nicht nur die Nation eines historischen Schatzes beraubt, sondern auch dem Landbesitzer sein Recht auf einen Anteil verwehrt.

(Bild: AP)

Der 38-jährige George Powell wurde nun zu zehn und sein 51-jähriger Komplize Layton Davies zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. Ein 57-jähriger Münzsammler, der dem Duo dabei geholfen haben soll, den Fund zu verheimlichen, wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt. Ein weiterer Mitwisser wartet noch auf sein Urteil.

Layton Davies (links) und George Powell (Bild: AFP)
Layton Davies (links) und George Powell

Wertvoller angelsächsischer Schatz
Bei dem Fund soll es sich nach Einschätzung von Experten um einen wertvollen angelsächsischen Schatz handeln, der im neunten Jahrhundert nach Christus von einem Wikinger vergraben worden sein soll. Zu den Fundstücken, die nun im Britischen Museum aufbewahrt werden, zählen unter anderem Münzen, ein Goldring, Silberbarren sowie eine mit Gold umfasste Kristallkugel aus dem fünften Jahrhundert. Experten schätzen den Wert des Funds auf zwischen umgerechnet 3,5 und 14 Millionen Euro.

Bei fünf der 31 Münzen handelt es sich laut Historikern um besonders wertvolle Exemplare, da sie neue Erkenntnisse zur britischen Geschichte lieferten. Auf ihnen seien König Alfred der Große von Wessex und ein weniger bekannter Monarch, Ceolwulf II. von Mercien, gemeinsam abgebildet, sagte Gareth Williams, Kurator für frühmittelalterliche Münzen im Britischen Museum, dem Fernsehsender BBC. Bisher sei nicht bekannt gewesen, dass es ein Bündnis zwischen den beiden Herrschern gab.

(Bild: AFP)

„Fund von nationaler Bedeutung“
„Das ist ein Fund von nationaler Bedeutung von einem entscheidenden Zeitpunkt der Vereinigung Englands, als die Wikinger das Land gerade in großem Stil angriffen“, sagte Williams. Bei den Münzen soll es sich allerdings nur um einen Bruchteil des erbeuteten Schatzes handeln. Auf Handyfotos von einem der verurteilten Hobby-Schatzsucher seien rund 300 Münzen zu sehen gewesen, jedoch seien diese bisher nicht gefunden worden, hieß es.

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