Die Wiener FPÖ kann die Aussagen ihres ehemaligen Obmanns Heinz-Christian Strache, der via Facebook-Posting ein mögliches Comeback in den Raum stellte, „nicht nachvollziehen“, wie Landesparteisekretär Michael Stumpf am Sonntag der APA sagte. „Ein suspendiertes Mitglied kann sich allein statuarisch nicht am Landesparteitag als Kandidat für die Obmannschaft aufstellen.“ Auch der ehemalige EU-Mandatar Andreas Mölzer (FPÖ) meldete sich zu Wort (siehe auch Video oben): „Jeder männliche Katholik kann Papst werden, also wünschen kann man sich allerhand.“
Strache bot auf Facebook an, sich einer Basisabstimmung der Wiener Landespartei stellen zu wollen. „Ich biete der FPÖ die Aufhebung meiner Suspendierung (diese war eine nicht freiheitliche Vorverurteilung) und Rückkehr als Wiener Parteichef an“, schrieb er dort. Stumpf findet das Ansinnen des über das Ibiza-Video gestolperten Ex-Parteichefs „interessant“: „Denn seine (Straches, Anm.) Erklärungen aus den vergangenen Monaten, nämlich dass er sich aus der Politik vollständig zurückzieht, haben wir zur Kenntnis genommen und nie bezweifelt.“
„Müssen abwarten, was Ermittlungen ergeben“
Der Landesparteisekretär kündigte an, dass die Partei weiterhin ihrer Linie in der Causa treu bleiben werde: „Wir müssen abwarten, was die Ermittlungen ergeben.“ Dann werde die Situation bewertet: „Eine Aufhebung der Suspendierung Straches käme nur infrage, wenn an den Vorwürfen nichts dran ist.“
Hafenecker: „Würde ihm Selbstreflexion raten“
FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker kann der Idee Straches für ein politisches Comeback als Wiener Parteichef wenig abgewinnen: „Strache ist aus vielen Ämtern freiwillig zurückgetreten, und jetzt setzte er so ein Posting ab. Ich würde ihm raten, in Selbstreflexion einzutauchen.“
„Wünschen kann man sich allerhand“
Ex-EU-Mandatar Andreas Mölzer (FPÖ) sagte, er habe es ernst genommen, dass Strache sich aus der Politik zurückziehen will. Darum nehme er das, was Strache jetzt sagt, nicht ganz so ernst. „Aber Sie wissen, jeder männliche Katholik kann Papst werden, also wünschen kann man sich allerhand“, so der FPÖ-Parteigrande am Sonntag im Gespräch mit Corinna Milborn auf Puls 24.
„Wenn man von einer anständigen, sauberen Politik träumt, ist das undenkbar“, meinte NEOS-Allianzpartnerin Irmgard Griss zu Milborn. „Wenn sich jemand so äußert, dann kann er in der Politik keine führende Position haben.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.