Bei Austria Kärnten werden jedenfalls endgültig die Lichter ausgehen. Am Montag wurde der erwartete Konkurs angemeldet. Die Verbindlichkeiten liegen laut Kreditschutzverband bei 3,1 Millionen Euro. Auch die SK Austria Kärnten Wirtschaftsbetriebe GmbH, die die Vermarktung der Werbeflächen, Spieler und Bandenwerbung abgewickelt hat, ist mit 1,5 Millionen Euro in der Kreide.
Präsident Mario Canori strebte zwar einen 20-prozentigen Zwangsausgleich an, um in der Regionalliga Mitte weitermachen zu können, doch Stadt und Land lehnen die dafür notwendige Unterstützung ab. Gläubiger können nun bis zum 19. Juli ihre Forderungen anmelden. Zum Masseverwalter wurde der Klagenfurter Anwalt Roland Grilc bestellt.
Stattdessen wird der traditionsreiche und 2007 neu gegründete Klub SK Austria Klagenfurt, der seither nur am Papier existierte, in der Regionalliga Mitte seine Wiederauferstehung feiern. Die Stadtregierung wird dem Klub finanzielle Starthilfe geben. Präsident Josef Loibnegger erhält einen Aufsichtsrat zur Seite gestellt, der von der Stadt beschickt wird. Vorsitzender wird der ehemalige Infrastrukturminister Mathias Reichhold.
Um gleich direkt in der Regionalliga Mitte einsteigen zu können, will Austria Klagenfurt mit dem vom finanziellen Aus bedrohten Lavanttaler Regionalligaverein St. Stefan eine Spielgemeinschaft eingehen.
Zumindest für einige Spiele soll hingegen Erste-Liga-Klub WAC/St. Andrä in das verwaiste Klagenfurter Stadion übersiedeln. "Denn ich finanziere lieber Leistung, und in Wolfsberg ist die Fußballbegeisterung nach dem Aufstieg riesengroß", meinte Landeshauptmann Gerhard Dörfler. WAC-Präsident Dietmar Riegler habe bereits angekündigt, er könne sich vorstellen, einige Spiele im Klagenfurter Stadion auszutragen.
Nach dem Aufstieg in die Erste Liga werden beim WAC die Ansprüche ohnehin höher. "Wir werden eine gute Mannschaft zusammenstellen", verspricht Präsident Riegler, der deshalb auch auf die WM verzichtet, obwohl er dafür Tickets hätte. "Im Sturm holen wir einen echten Kracher." Auch zwei Verteidiger und ein Mittelfeldspieler kommen. Plötzlich haben sich Rieglers Träume offenbar geändert. "Jetzt schauen wir uns einmal die Erste Liga an. Aber warum soll's nicht einmal die Bundesliga sein...?"
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