Sie war über 70 Jahre lang ein fixer Bestandteil des Stadtbildes - die Straßenbahn, die Tram, wie sie von den Klagenfurtern genannt wurde.
Anfang des 20. Jahrhunderts ein Meilenstein in der Entwicklung der Mobilität breiter Bevölkerungsschichten, wurde sie spätestens nach Ende des Zweiten Weltkrieges zu einem Verkehrshindernis - jedenfalls in den Augen der Autofahrer. Natürlich, die Klagenfurter Tram war preisgünstig gebaut worden, eingleisig und das reichte um 1910 auch - nicht jedoch in der Zeit des Wirtschaftswunders, das auch Kärnten erfasste.
Und obwohl man 1954 sogar schon das Material für einen zweigleisigen Ausbau der Seelinie gekauft hatte, wurde diese Strecke über Nacht eingestellt. Während die Fahrgastzahlen immer weiter sanken und dafür die Zahl der privaten Pkw (mit all den unangenehmen Seiteneffekten wie Parkplätzen) explodierte, dauerte es doch noch einige Jahre, bis zum Ende der Straßenbahn. Auch wegen der Lieferfristen für neue Dieselautobusse verließ erst im Jahr 1963 der letzte Zug der Straßenbahn den Heiligengeistplatz.
Und das unter großer Anteilnahme der Bevölkerung, die - sobald „Freifahrt“ verkündet war - in Scharen kam, um von dem ungeliebten, aber doch vertrauten Verkehrsmittel Abschied zu nehmen. Einige Originalfahrzeuge der Klagenfurter Tram haben bis heute restauriert im Historama in Ferlach überlebt.
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