„Ich bin die Treppe hinuntergestürzt“, geht den Betroffenen leichter über die Lippen als „Mein Mann hat mich geschlagen.“ Die Angst um das eigene Leben oder um das der Kinder hindert viele Frauen daran, Hilfe zu suchen. Das weiß auch Gabriele Maierhofer, Leiterin der Opferschutzgruppe an den Landeskliniken (SALK): „Frauen, die häusliche Gewalt erleben, verschweigen diese oft jahrelang. Aber fast alle kommen ins Krankenhaus, um ihre Verletzungen versorgen zu lassen. Über diese Schiene können wir sie erreichen.“
Die SALK und die Stadt Salzburg machen im Rahmen der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ auf häusliche Übergriffe aufmerksam: Die Kliniken und das Schloss Mirabell werden dazu orange beleuchtet. Das Frauenbüro der Stadt veranstaltet zudem Filmeabende, Workshops und eine Online-Sicherheitskampagne.
Niemand soll sich in Österreich vor Gewalt in der Familie fürchten müssen. Mein Aufruf: begründete Verdachtsfälle melden!
Anja Hagenauer, SPÖ Stadträtin für Soziales und Diversität
Hinschauen ist der erste Schritt zur Hilfe
Nicht nur Frauen, auch Kinder stehen als Opfer von Gewalt im Mittelpunkt. „Ein Kind muss mindestens acht Hilferufe absetzen, bis es gehört wird. In unserer Gesellschaft gehört mehr hingeschaut!“, fordert Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ). Verdachtsfälle können anonym bei der Kinder- und Jugendhilfe gemeldet werden. Hilfe bieten das Gewaltschutzzentrum, die Frauenhäuser oder die Frauenhelpline (0800/222555).
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