Zur Big-Brother-Falle auf Ibiza und dem geheimen „Goldfinger“-Schatz in Osttirol gesellt sich nun die blaue Version von „House of Cards“: Der gefallene Heinz-Christian Strache will wieder an die Wiener Parteispitze. Dort aber sitzt jetzt der Wiener Vizebürgermeister Dominik Nepp. Erste Unterstützer rücken aus.
Es war natürlich wieder ein Posting zur nachtschlafenden Zeit: „Ich biete der FPÖ die Aufhebung meiner Suspendierung (diese war eine anti-freiheitliche Vorverurteilung) und Rückkehr als Parteichef an. Die Parteibasis soll entscheiden. Machen wir eine demokratische Basis-Abstimmung!“
Große Empörung nach Straches Ankündigung
Nun heißt es: Mögen die Spiele beginnen. Von Generalsekretär Christian Hafenecker bis zum Wiener FPÖ-Landesparteisekretär Michael Stumpf war die erste Empörung groß. Denn: Am Chefsessel sitzt der designierte FPÖ-Landesparteiobmann Nepp. Und der muss 2020 eine Wahl schlagen.
Jetzt melden sich immer mehr FPÖ-Politiker der von Strache angesprochenen Parteibasis zu Wort - und ergreifen das Wort für Nepp. Etwa FPÖ-Klubobmann Toni Mahdalik („Es ist für suspendierte Mitglieder gar nicht möglich, sich einer Wahl zu stellen.“) oder FPÖ-Bezirksrätin Denise Küfner aus Favoriten („Strache hat gesagt, er habe sich aus der Politik zurückgezogen und wolle in der Privatwirtschaft durchstarten. Ich nehme ihn da beim Wort.“).
Kommt es zur Kampfabstimmung?
„Wir haben Dominik Nepp zum designierten Landesobmann gewählt, und zwar einstimmig. Ein stärkeres Zeichen des Zusammenhalts kann es gar nicht geben“, sagt auch Veronika Matiasek, Zweite Landtagspräsidentin. In einer theoretischen Kampfabstimmung würde Yves Bertassi, Klubobmann der FPÖ-Mariahilf, Dominik Nepp die Stimme geben und nicht Strache. Der Meidlinger Klubobmann Wolfgang Reinold ebenso.
Noch hat sich niemand für Heinz-Christian Strache ausgesprochen. Was immer bleibt: eine eigene Liste.
Michael Pommer, Kronen Zeitung/krone.at
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