Russlands Nationales Olympisches Komitee (NOK) hat dem russischen Leichtathletik-Verband wegen des neuen Ärgers mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) mit dem Ausschluss gedroht. Die Mitgliedschaft des Verbandes im NOK werde beendet, wenn es dort nicht unverzüglich Reformen gebe. Das sagte NOK-Chef Stanislaw Posdnjakow am Montag einer Mitteilung zufolge.
Der Leichtathletik-Verband sei aufgefordert, seine Arbeitsweise zu reformieren, seine Verwaltungsorgane völlig zu erneuern und die Zusammenarbeit mit Trainern und Sportlern auf eine neue Ebene zu heben. Das NOK wolle sich dafür einsetzen, dass die russischen Sportler im kommenden Jahr trotz der neuerlichen Dopingvorwürfe an den Olympischen Spielen in Tokio teilnehmen könnten. „Wir tun alles dafür, dass die unbescholtenen Sportler, die in ihren Disziplinen die Qualifikation geschafft haben, in Tokio antreten“, sagte Posdnjakow. „Sie haben nichts zu tun mit den Anschuldigungen gegen die offiziellen Vertreter des Leichtathletik-Verbandes, ihr Recht auf den Kampf um Medaillen muss erhalten bleiben.“
Russlands Sport steht vor dem Abgrund und nahe vor dem kompletten Olympia-Bann. Die unabhängige Prüfkommission CRC hat dem Exekutivkomitee der WADA empfohlen, die russische Agentur RUSADA wegen Manipulation von Dopingdaten aus dem Moskauer Labor wieder zu sperren. Die Entscheidung wird am 9. Dezember bei der Sitzung des WADA-Exekutivkomitees in Paris erwartet. Unterdessen hatte der Leichtathletik-Weltverband das Wiederaufnahmeverfahren von Russland gestoppt und Funktionäre gesperrt. Der Präsident des Landesverbandes RUSAF, Dmitri Schljachtin, trat daraufhin am Wochenende zurück. Neue RUSAF-Präsidentin ist Julia Tarassenko, die bisherige Leiterin des St. Petersburger Verbandes.
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