Das US-Technologieunternehmen Boston Dynamics hat in den letzten Jahren eindrucksvolle Fortschritte am Gebiet der Robotik gemacht und mit seinem Robo-Hund Spot einen der aktuell wohl modernsten Roboter im Sortiment. Der Vierbeiner, der seit einigen Wochen in kleiner Stückzahl verkauft wird, ist für Aufklärungs- und Inspektionsarbeiten gedacht - und würde wohl auch einen tauglichen künstlichen Polizeihund abgeben. Entsprechende Tests wurden bereits durchgeführt.
Das hat die Polizei im US-Bundesstaat Massachusetts auf Anfrage der American Civil Liberties Union bestätigt. Demnach habe man sich von August bis November ein Exemplar von Spot vom Hersteller Boston Dynamics geliehen, um zu testen, wie sich der künstliche Polizeihund als Gesetzeshüter macht. Erprobt wurde der Hightech-Vierbeiner als Unterstützung im Bombenentschärfungsdienst.
„Wertvolles Werkzeug für Verbrechensbekämpfung“
„Robotertechnologie ist ein wertvolles Werkzeug für die Verbrechensbekämpfung - durch ihre Fähigkeit, Lageeinschätzungen aus potenziell gefährlichen Umgebungen zu liefern“, lobt Polizeisprecher David Procopio im Gespräch mit dem Lokalsender WBUR den Roboter. Angesichts der Fähigkeiten von Spot - siehe Video oben - geht bei Bürgerrechtlern allerdings die Sorge um, die Maschine könnte für mehr als nur für Aufklärungseinsätze genutzt werden.
Befürchtungen, die man bei Hersteller Boston Dynamics zu entkräften versucht. Man habe keinerlei Absicht, eine bewaffnete Version von Spot auf den Markt zu bringen. „Derzeit ist unser primäres Interesse, diese Roboter in Situationen zu schicken, bei denen man Informationen aus einer Umgebung sammeln will, in der es zu gefährlich wäre, einen Menschen zu schicken“, sagt Boston-Dynamics-Manager Michael Perry. Um die physische Interaktion mit einer Umgebung gehe es bei Spot weniger.
In Videos wird menschlicher Widerstand überwunden
Dass Boston-Dynamics-Roboter bei Bedarf auch anpacken können, hat das Unternehmen allerdings immer wieder bewiesen. Regelmäßig tauchen Videos aus den Robo-Laboratorien des zum japanischen Softbank-Konzerns gehörenden US-Unternehmens auf, in denen Spot und seine Geschwister wie der humanoide Roboter Atlas Erstaunliches leisten.
Mal wird da menschlicher Widerstand beim Öffnen einer Tür überwunden, mal wird demonstriert, wie unempfindlich ein Roboter gegen menschliche Tritte und Schläge ist.
Kein Wunder, wenn da manch einer an die Robo-Dystopien denkt, die in Science-Fiction-Streifen wie dem „Terminator“ oder der TV-Serie „Black Mirror“ in der Episode „Metalhead“ ausgebreitet werden.
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