LH-Vize Haimbuchner:

„Die FPÖ sollte sich von HC Strache ganz trennen!“

Viele Jahre lang ein Herz und eine Seele, inzwischen ist Manfred Haimbuchner zu HC Strache aber deutlich auf Distanz gegangen

(Bild: © Harald Dostal)

Offenbar ist es nur noch eine Frage von Stunden, bis zum Parteiausschluss von Ex-FPÖ-Chef HC Strache. Vehementer Befürworter so eines Schnitts, und zwar ohne Rücksicht auf eine dadurch drohende „Liste Strache“, war und ist Oberösterreichs FPÖ-Landesobmann Manfred Haimbuchner.

„Krone“:Wie soll es wirklich weitergehen mit der FPÖ?
Manfred Haimbuchner: Also, das Wichtigste ist, dass wir wieder Vertrauen zurückgewinnen und das wird sicherlich längere Zeit dauern. Wir brauchen dazu aber eine endgültige Trennung von Heinz-Christian Strache, die Einführung von Compliance-Regeln und eine Erneuerung der Partei, wobei die inhaltliche Programmatik der FPÖ nach wie vor gilt und für mich auch richtig ist.

„Krone“:Mit „vollständiger Trennung“ von Strache meinen Sie den Parteiausschluss?
Haimbuchner: Ja. Es führt überhaupt kein Weg am Ausschluss von Heinz-Christian Strache vorbei. Ansonsten werden wir, auch aufgrund der Vorgänge, die in den letzten Wochen bekanntgeworden sind, kein Vertrauen zurückgewinnen können. Es schmerzt, ja, aber es ist einfach notwendig.

„Krone“:Von diesem Ausschluss war ja schon länger die Rede. Hinter dem langwierigen Zögern (in der Landesgruppe Wien), diesen Schritt tatsächlich umzusetzen, steckt ja auch die Furcht vor einer „Liste Strache“. Verstehen bzw. teilen Sie diese Sorge?
Haimbuchner: Die Entscheidung, sich von Herrn Strache zu trennen, kann nicht davon abhängen, ob er politisch wieder aktiv sein möchte. Sein Verhalten in den letzten Wochen und die Vorwürfe ihm gegenüber machen eine endgültige Trennung unausweichlich. Es darf in dieser Frage keinen Raum für taktische Überlegungen geben.

„Krone“:Und dieser Schritt der endgültigen Trennung vom Ex-Parteichef wird reichen?
Haimbuchner: Ein Vertrauensverlust geht von einem Moment auf den anderen. Glaubwürdigkeit wieder zu erlangen, ist ein langwieriger Prozess.

Interview: Werner Pöchinger, Kronen Zeitung