Nach dem größten internationalen Erfolg in der Klubgeschichte war für die LASK-Kicker erst einmal Party angesagt. „Heute ist ein großer Tag für den Verein, für den österreichischen Fußball. Das werden wir ausgelassen feiern“, sagte Peter Michorl. Das Erreichen des Europa-League-Sechzehntelfinales im Februar soll aber noch nicht das Ende sein. „Es geht noch weiter“, versprach Dominik Frieser. Nachsatz: „Ich feiere jetzt dann und leere im Hotelzimmer die Minibar - darin sind immerhin zwei Mineralwasser.“
Der Steirer, der beim 2:1-Auswärtssieg über Rosenborg Trondheim am Donnerstag das entscheidende Tor erzielte, konnte sein Glück kaum beschreiben. „Es fühlt sich unglaublich an, muss ich sagen. Eines der schönsten Gefühle, die ich je gehabt habe in meinem Leben bis jetzt“, verriet Frieser.
„Auf das können wir sehr, sehr stolz sein“, meinte Kollege Thomas Goiginger, der im Gefrierschrank Lerkendal-Stadion in der 20. Minute die 1:0-Führung besorgt hatte.
„Ich glaube, man kann es gar nicht in Worte fassen, wenn man weiß, wo wir herkommen, von der dritten Liga nämlich“, erinnerte Vizepräsident Jürgen Werner daran, dass der LASK noch vor wenigen Jahren sportlich und finanziell am Boden war und sich erst mühsam wieder nach oben arbeiten musste. „Einfach ein fantastisches Gefühl, wenn du weißt, dass du im Frühjahr im Europacup noch dabei bist. Für das haben wir fünf Jahre gearbeitet.“
„Heute werden wir einmal die Sau rauslassen, das haben wir uns verdient“, kündigte Mittelfeld-Stratege Michorl an. „Mehr als ein Bier“ würde in dieser Nacht definitiv getrunken werden. „Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Heute ist so ein Tag, wo man das darf“, sagte der Wiener. „Wir haben Historisches erreicht für den LASK. Das wird es, glaube ich, nicht so oft geben in der Vereinsgeschichte. Außer wir entwickeln uns so weiter.“
„Falsch singen eh alle“
Los gingen die Feierlichkeiten schon auf dem Rasen, in der Kabine wurde dann das eine oder andere einschlägige Lied angestimmt. „Die flippen völlig aus, aber diesmal zurecht“, berichtete Jürgen Werner. „Wer am lautesten singt, weiß ich nicht, falsch singen eh fast alle“, klärte Goiginger auf. „Heute kann jeder singen, wie er will. Jeder feiert so, wie er gern feiert.“
Doch selbst im Freudentaumel dachten die Fußballer an die nächsten Schritte und sportlichen Ziele. „Es ist ein schönes Gefühl, aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben“, betonte Offensivspieler Frieser. „Jetzt wollen wir einmal den Gruppensieg holen, gegen Sporting haben wir noch eine Rechnung offen vom Hinspiel“, rief Michorl die 1:2-Niederlage in Lissabon Anfang Oktober wieder ins Bewusstsein.
Kampf um Platz eins
Im letzten Gruppe-D-Spiel soll es am 12. Dezember in Linz also zur Revanche kommen. Auf der Gugl will man dem portugiesischen Spitzenclub Platz eins noch abluchsen, nach fünf Spielen liegt Sporting mit zwei Punkten mehr als der LASK voran. „Wir schauen, was möglich ist, wir können befreit aufspielen. Dann schauen wir, was das Los bringt“, ergänzte Michorl.
Kein Wunschlos
Die Auslosung der Runde der besten 32 erfolgt am 16. Dezember in Nyon, gespielt wird am dann 20. und 27. Februar. Bisher sind auch so Kaliber wie Manchester United, FC Sevilla, Espanyol Barcelona, Celtic Glasgow, FC Basel und VfL Wolfsburg mit Ex-LASK-Trainer Oliver Glasner qualifiziert. Michorl: „Wir haben kein Wunschlos. Wir nehmen es, wie es kommt.“
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