Alarmierende Zahlen an der Balkanroute: Allein bis Anfang November verzeichnete Slowenien mehr als 14.000 illegale Grenzübertritte - ein Anstieg von 72 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch habe man laut Premierminister Marjan Sarec alles im Griff. Im selben Atemzug übt er aber Kritik an den restlichen Balkanländern - vor allem in Richtung der kroatischen Nachbarn.
Exakt 14.066 Flüchtlinge kamen bis Anfang November über die grüne Grenze illegal nach Slowenien. Und somit in den Schengenraum. Das bedeutet für das lokale Statistikamt einen Anstieg von nicht weniger als 72 Prozent im direkten Vergleich zum selben Zeitraum 2018. In absoluten Zahlen also um 8178 mehr als noch im Jahr davor. Hauptsächlich handelte es sich dabei um Algerier, Afghanen, Syrer und iranische Staatsangehörige.
„Wenn Kroatien die Grenzen so schützen würde wie wir, würden zu uns auch nur so wenige Illegale kommen wie derzeit nach Österreich. Aber das passiert nicht."
Sloweniens Premierminister Marjan Sarec
„EU-Schengengrenze gut geschützt“
Doch trotz der alarmierenden Zahlen sieht Sloweniens Premierminister derzeit kein Problem - wie er jüngst im Zuge einer festlichen Polizei-Jubiläumsfeier betonte: „So wie wir schon 1989 unsere Grenzen schützten, tun wir es auch heute. Wären wir dazu nicht in der Lage, wie einige fälschlicherweise behaupten, hätten wir im ganzen Land Flüchtlinge sitzen. Dem ist aber nicht so! Unsere Polizisten und Soldaten schützen die EU-Schengengrenze sehr gut - anders als einer unserer Nachbarn“, schießt Sarec speziell in Richtung Kroatien. Wohin Slowenien seit Jahresbeginn im Übrigen insgesamt 9653 Flüchtlinge zurückgeschickt hat.
Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung
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