Für die Kekse und Kipferln der Adventszeit sind Nüsse unverzichtbar. Wir lieben sie aber auch in Salaten und Ragouts. Die Ärzte freut’s, denn die Steinfrüchte stellen wahre Gesundbrunnen dar.
Nüsse gehören zur Winterküche wie Paradeiser zum Sommer und Schwammerln zum Herbst. Jedes Jahr im November und erst recht im Advent tauchen sie wieder in großer Zahl und ebenso großer Vielfalt auf unserem Speisezettel auf. Nüsse sind bei den meisten Keksen eine unverzichtbare Zutat, sie finden sich bei traditionellen Süßspeisen wie Nusskipferln, Nussstrudeln und Nusstorten. Sie werden gerne roh geknabbert - in dieser Form passen sie auch gut zu einer Tasse Punsch oder einem Glas Wein. Nicht zuletzt machen sie auch in pikanten Speisen gute Figur, peppen Ragouts oder asiatische Wok-Gerichte ebenso auf wie winterliche Salate.
Es gibt aber neben dem köstlichen Aroma und der Tatsache, dass die heimischen Nüsse sehr spät im Herbst reif werden und daher jetzt Saison haben, noch einen dritten Grund, sich über die nussreiche Jahreszeit zu freuen: Diese Früchte stehen nämlich seit einiger Zeit im Ruf, so unverschämt gesund auf unseren Organismus zu wirken, dass sie das Prädikat „Superfood“ (also „Super-Nahrungsmittel“) verdienen.
So enthalten Nüsse zwar viel Fett, aber solches von der besonders gesunden Art, nämlich mit hohem Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Vitamin B, Vitamin E, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Eisen, Zink und Selen stärken das Immunsystem, wirken der Zellalterung entgegen und verbessern die allgemeinen Blutwerte.
Dass die Knabberkerne auch als Gehirn-Nahrung taugen,wussten schon unsere Vorväter – nicht von ungefähr wird eine Mischung aus Nüssen, Rosinen und Schokoladestücken „Studentenfutter“ genannt. Versuche haben gezeigt, dass vor allem Pistazien die Konzentrationsfähigkeit und das Gedächtnis signifikant verbessern.
Wer regelmäßig Nüsse isst, vermindert sein Risiko, an Rheuma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Arteriosklerose zu leiden. Schuld daran ist die entzündungshemmende Wirkung, die von den Inhaltsstoffen der meisten Nüsse ausgeht. Warum Nüsse auch das Krebsrisiko senken, ist im Wirkungszusammenhang noch nicht völlig geklärt, rein statistisch ist der Effekt aber unbestreitbar: Eine Untersuchung der Gesundheitsdaten von über 800.000 Menschen in Europa und Nordamerika ergab, dass jene mit einem Nuss-Konsum von täglich 20 Gramm und mehr um 15 Prozent seltener von Krebserkrankungen heimgesucht werden.
Einen Haken hat die Sache aber leider doch, genau genommen sogar zwei: Zum einen ist der Kaloriengehalt von Nüssen ziemlich hoch,10 Deka von ihnen bringen 500 Kilokalorien auf die Waage. Zwar sind wohl kaum die Nüsse schuld, wenn jemand von zu vielen Keksen oder Kuchen in der Vorweihnachtszeit ein paar Kilo zulegt. Dennoch sollten die wohltuenden Bestandteile in vernünftigen Maßen genossen werden. Die Ernährungsmediziner haben sogar eine Faustformel parat: 20 Gramm pro Tag sind optimal – das entspricht 4 ganzen Walnüssen.
Das zweite Problem betrifft zum Glück nur rund 1,4% der Bevölkerung, es ist aber ein sehr ernstes: Diese Menschen sind nämlich auf die knusprigen Kerne allergisch. Eine echte Nussallergie – nicht zu verwechseln mit einer Unverträglichkeit, die Blähungen oder Bauchdrücken verursacht – ist einegefährliche Krankheit, bei den Betroffenen können schon winzige Spuren schwere Symptome wie Atemnot oder Herzrasen auslösen. Diese Wirkungen werden nicht von allen Nuss-Arten gleichermaßen verursacht, zum Beispiel werden Mandeln meist besser vertragen als Walnüsse. Wer darunter leidet, muss jedenfalls unbedingt ärztlichen Rat und ärztliche Hilfe suchen.
Karin Schnegdar, Kronen Zeitung
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