„Krone“ deckte auf

Öko-Alarm: Mängel im AKW Mochovce bestätigt!

Österreich
02.12.2019 17:40

Die Zeitbombe in der slowakischen Atomruine Mochovce tickt noch immer! Acht Monate nachdem die „Krone“ horrende Sicherheitsmängel aufgedeckt hat (siehe Video oben), gab erstmals ein AKW-Ingenieur zu: „Ja, wir haben wichtige Teile des Reaktors angebohrt!“

Anfang April hatte sich ein ehemaliger Mochovce-Mitarbeiter als Whistleblower an unsere Redaktion gewandt. Um einen möglichen Super-GAU zu verhindern, hatte er eine Vielzahl an haarsträubenden Mängeln aufgelistet. Nun folgte die erste erschütternde Bestätigung des Sicherheitsrisikos!

Moderator Gerhard Koller, Dr. Reinhard Uhrig und „Krone“-Reporter Christoph Matzl im krone.tv-Studio (Bild: Klemens Groh)
Moderator Gerhard Koller, Dr. Reinhard Uhrig und „Krone“-Reporter Christoph Matzl im krone.tv-Studio
Um Löcher zu bohren, wurde herumgepfuscht. (Bild: Global 2000)
Um Löcher zu bohren, wurde herumgepfuscht.
Ein defekter Träger (Bild: GLOBAL 2000)
Ein defekter Träger
Bei Tausenden Bohrungen durch die Wand der Druckabbaukammer wurden Betonstahlträger beschädigt. Aber niemand weiß, wo und wie viele. Von außen sind nur Verschraubungen sichtbar. (Bild: Global 2000)
Bei Tausenden Bohrungen durch die Wand der Druckabbaukammer wurden Betonstahlträger beschädigt. Aber niemand weiß, wo und wie viele. Von außen sind nur Verschraubungen sichtbar.
Zu kurze Kabelstränge wurden in Metallkästen abenteuerlich verlegt. (Bild: GLOBAL 2000)
Zu kurze Kabelstränge wurden in Metallkästen abenteuerlich verlegt.

„Ja, wir haben in mindestens drei Fällen große Rohrleitungen zerstört“
Niemand Geringerer als der leitende AKW-Ingenieur gab vorige Woche bei einer Begehung auf die dreimalige Anfrage des GLOBAL-2000-Experten Dr. Reinhard Uhrig zerknirscht zu: „Ja, wir haben in mindestens drei Fällen essenzielle, große Rohrleitungen des Reaktors angebohrt und zerstört.“ - Ein Eingeständnis!

Global 2000 warnt seit Jahren von einer drohenden Atomkatastrophe. (Bild: Global 2000/Christopher Glanzl)
Global 2000 warnt seit Jahren von einer drohenden Atomkatastrophe.
Ingenieure im Kontrollraum für Reaktor 3 im slowakischen AKW Mochovce (Bild: APA/AFP/VLADIMIR SIMICEK)
Ingenieure im Kontrollraum für Reaktor 3 im slowakischen AKW Mochovce
Das AKW Mochovce in der Slowakei (Bild: GLOBAL 2000/Christopher Glanzl)
Das AKW Mochovce in der Slowakei

Nur 100 Kilometer von Österreichs Grenze entfernt
Kurzum: Nach 34 (!) Jahren Bauzeit sind bei Umbauten haarsträubende Konstruktionssünden begangen worden. Mängel, die das nur 100 Kilometer von Österreichs Grenze entfernte AKW zu einem Todesreaktor machen könnten.

Ein Super-GAU in Mochovce würde Österreich voll treffen. (Bild: Krone-Grafik)
Ein Super-GAU in Mochovce würde Österreich voll treffen.

Deshalb fordern die Umweltbewahrer von GLOBAL 2000 die Offenlegung aller Bohrprotokolle im Rahmen der bis Donnerstag laufenden Kontrolle durch die Mission der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEO.

Christoph Matzl, Kronen Zeitung

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