Der Biber hat sich Kärnten als Lebensraum zurückerobert. Davon zeugen abgenagte Baumstümpfe an Teichen, Bächen und Flüssen. Doch nicht alle haben eine Freude damit. Immer öfter kommt es zu Problemen. Wo die Nager Ärger machen, werden sie eingefangen und an der Drau ausgesiedelt. Langsam wird der Platz dort aber knapp. Dann stellt sich die Frage: Wohin mit den Problemtieren?
Zwei Biber hatten, wie berichtet, bei Feldkirchen Ärger bereitet. Am Triebwerkskanal in Buchscheiden drohte sogar ein Dammbruch, weil der Nager dort fleißig gebaut hatte. Eine ganze Siedlung war gefährdet. Mittlerweile ist es gelungen, beide Biber einzufangen. Sie wurden im Bereich der Drau wieder freigelassen.
Aussiedlungsgebiete werden knapp
Aber die Aussiedlungsgebiete werden knapp in Kärnten. Experten schätzen, dass sich dort mittlerweile mehr als 200 Biber tummeln. „Das Einfangen von Problemtieren ist recht aufwendig. Dazu kommt, dass wir langsam nicht mehr wissen, wohin mit den ganzen Bibern“, erklärt Wildbiologe Roman Kirnbauer vom Land Kärnten. „Die Biber, die wir in den vergangenen Tagen bei Feldkirchen eingefangen haben, sind Jungtiere“, berichtet Kirnbauer.
Der Wildbiologe ist im Dauerstress. Am Dienstag muss er die Lage beim Stift Viktring in Klagenfurt beurteilen. Deutliche Nagespuren an den Bäumen im Park und eine Biberburg am Teich lassen vermuten, dass dort sogar mehrere Tiere leben könnten.
„Insgesamt wurden im Raum Viktring bereits drei Biber eingefangen“, erklärt der Wildbiologe. Es werde geprüft, ob beim Stift Gefahr im Verzug ist. Für die Bäume sei die ständige Nagerei auf Dauer schädlich. Es werde also wieder nichts anderes übrig bleiben, als den Nager zu fangen und auszusiedeln.
Tierschützer befürchten, dass den Biber bald das gleiche Schicksal ereilen könnte wie den Fischotter: eine kontrollierte Entnahme.
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