Aufregung herrscht zurzeit an einer Volksschule im obersteirischen Knittelfeld: Wie am Dienstag bekannt wurde, hat sich bei einem Kind bereits am Freitag der Verdacht, an Masern erkrankt zu sein, bestätigt. Zu Hause bleiben muss nun nicht nur der kleine Patient, sondern auch 21 Kameraden: Da sie nicht gegen die hoch ansteckende Krankheit geimpft sind, dürfen sie für zumindest 21 Tage nicht in die Schule gehen.
„So etwas habe ich auch noch nie erlebt“, sagt Angela Wagner, seit 30 Jahren Amtsärztin in der Bezirkshauptmannschaft Murtal. Seit bei einem Kind der Landschacher Volksschule Knittelfeld am Freitag die Masern diagnostiziert wurden, herrscht in der Region Rotalarm: „Zuerst mussten wir von den insgesamt 160 Schülern den Impfpass kontrollieren. Nachdem wir festgestellt haben, dass 21 über keinen nachweisbaren Schutz gegen Masern verfügen, wurde seitens der Bezirkshauptmannschaft ein sogenannter Absonderungsbescheid nach dem Epidemiegesetz ausgestellt“, erzählt Wagner.
21 Tage Schulverbot
Die Auswirkungen für die betroffenen Kinder und ihre Eltern sind unangenehm: Sie dürfen für zumindest 21 Tage nicht die Schule besuchen. „Da Masern-Patienten bereits vier bis fünf Tage, bevor es zu dem typischen Hautausschlag kommt, ansteckend sind, müssen wir jetzt abwarten, ob nicht noch weitere Fälle auftreten. Sollte sich noch jemand angesteckt haben, geht das ganze Prozedere wieder von vorne los“, weiß die Amtsärztin.
„Hoch ansteckende Infektionskrankheit“
Die Expertin erinnert in diesem Zusammenhang an die Wichtigkeit einer hohen Durchimpfungsrate: „Masern sind eine hoch ansteckende Infektionskrankheit. Der einzige wirksame Schutz sind zwei Impfungen, die kostenlos in den Gesundheitsämtern der Bezirkshauptmannschaften, im Magistrat Graz, in der Landesimpfstelle und bei den niedergelassenen Haus- und Kinderfachärzten erhältlich sind“, betont Angela Wagner.
Die Steiermark als Masern-Epizentrum
Anfang des Jahres sorgten die Masern in der Steiermark für viel Aufregung: Ein Grazer Schüler hatte sich im Skiurlaub in Salzburg angesteckt (höchstwahrscheinlich von Touristen aus der Ukraine), er suchte die Grazer Kinderklinik auf und steckte dort weitere kleine Patienten an. Insgesamt gab es heuer in Österreich bereits knapp 150 Erkrankungen, ein Großteil davon in der Steiermark.
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